Projekt in Eisleben Projekt in Eisleben: Seilscheibe auf dem Areal des City-Centers?

eisleben/MZ - Im Ringen um einen neuen Standort für die Seilscheibe in Eisleben hat die Wohnungsbaugenossenschaft der Lutherstadt eine neue Variante ins Spiel gebracht: Die Seilscheibe, Denkmal für die Bergbaugeschichte, könnte auf dem Areal des einst geplanten und längst verworfenen City-Centers in Eisleben Platz finden.
Diese langjährige Brache zwischen Sangerhäuser Straße, Nicolaistraße und Rühlemannplatz soll in den kommenden Monaten eine umfassende Veränderung erfahren. Vor allem sollen Parkplätze auf dem weitläufigen Gelände entstehen. Zum einen für die Neubauten der Wohnungsbaugenossenschaft in der Sangerhäuser Straße. Für das als „Mut zur Lücke“ bekannte Projekt soll pro Wohnung ein Stellplatz entstehen.
Idee für eine „Leerstelle“
Außerdem sollen auf dem Areal auch Parkplätze für die Stadtwerke Eisleben entstehen, die derzeit die alte Schule am Rühlemannplatz zu ihrem neuen Firmensitz umbauen. Nach MZ-Informationen sollen für die Stadtwerke 20 Stellplätze entstehen. Die Sparkasse Mansfeld-Südharz sei von den Plänen, Stellflächen anzumieten, zurückgetreten, weil unter den Angestellten kein Interesse bestehe, hieß es im März dieses Jahres.
Diese „Leerstelle“ könnte nach Meinung der Wohnungsbaugenossenschaft genutzt werden, die Seilscheibe ins Zentrum der Lutherstadt zu stellen und dadurch auch mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Am jetzigen Standort an der Eisleber Siebenhitze ist sie nach der Meinung vieler ehemaliger Berg- und Hüttenleute zu sehr an den Stadtrand gedrängt.
Für den Vorsitzenden des Vereins der Mansfelder Berg- und Hüttenleute, Horst Dammköhler, wäre der Standort auf dem Areal des ehemaligen City-Centers zwar ideal, aber er bezweifelt, dass das Vorhaben finanzierbar sei. Von 100.000 Euro sei die Rede gewesen, die das Umsetzen der Seilscheibe kosten könnte. „Das kann der Verein nicht bezahlen“, so Dammköhler. Zwar wolle ein Vereinsmitglied, der sich mit der Materie auskennt, eine eigene Kalkulation machen, aber Dammköhler bezweifle, dass dabei eine wesentlich preiswertere Variante herauskomme. Dammköhler sei auch zufrieden, würde am Lutherweg beispielsweise mit einer Stele auf die Geschichte des Bergbaus hingewiesen. Dies sei zentraler und preiswerter, so Dammköhler.
Einweihung im Jahr 2000
Die Seilscheibe an der Siebenhitze wurde im März 2000 eingeweiht. Sie stammt aus dem Koenen-Schacht Niederröblingen. Von den beschrifteten Kupferblechen ist zu erfahren, dass der Mansfelder Kupferbergbau um 1199 bei Hettstedt begann. Bis 1990 wurden aus 110 Millionen Tonnen Schiefer 2,6 Millionen Tonnen Kupfer gewonnen.