Premiere Premiere: Kinoverein präsentiert Dokumentarfilm von Mario Schneider
Ahlsdorf/MZ - Noch vor dem bundesweiten Kino-Start zu Pfingsten hatten Schneider und der Eisleber Verein „Kino 009“ die exklusive Premiere im Mansfelder Land organisiert - vor allem als Dank an die beteiligten Familien und die Pfingstgesellschaften Ahlsdorf und Hergisdorf. Aber auch deshalb, so Schneider, weil die Mansfelder zu Pfingsten natürlich feiern und nicht ins Kino gehen wollen. „Wir freuen uns sehr, dass der Saal so voll ist“, sagte Regisseur. Beide Premieren am Sonnabend waren mit 250 Besuchern ausverkauft.
Im Mittelpunkt des Films stehen drei Jungen aus Ahlsdorf beziehungsweise Hergisdorf: Tom (8), Sebastian (9) und Paul (9), die sich auf ihren Einsatz als Läufer beim Pfingsttanz vorbereiten. Schneider hat sie ein Jahr lang mit der Kamera begleitet: zu Hause, in der Schule, beim Hausschlachten und natürlich beim Trainieren mit der Peitsche. Er selbst hält sich dabei meistens zurück und beobachtet; in den wenigen Gesprächen geht es zum Beispiel um Gott, das Erwachsenwerden und den Tod. Auf die lange Tradition des Pfingsttanzes im Mansfelder Grund verweisen historische Filmsequenzen aus den 1920er Jahren, die Schneider in seinen Film geschnitten hat.
Am 15. März, 19.30 Uhr, zeigt der Kinoverein „MansFeld“ in der Eisleber Landesbühne. Anschließend gibt es ein Forum mit Mario Schneider. Die nächsten Termine sind am 20. März, 19.30 Uhr, im Sportlerheim Wolferode sowie am 11. April, 19 Uhr, in der „Fortuna“ in Lüttchendorf. Weitere Vorstellungen sind in Vorbereitung.
„Wir haben vorher nicht geahnt, was da auf uns zukommt“, sagte Katrin Eichler, die Mutter des heute zwölfjährigen Sebastian. Der Filmemacher hatte die Familie über die Pfingstgesellschaft Ahlsdorf kennengelernt. Die Dreharbeiten seien schon manchmal belastend gewesen. Und wie findet sie den Film? „Wir haben uns ein bisschen was anderes vorgestellt, aber er ist okay.“ Das meint auch Carsten Ecke, Amtmann der Ahlsdorfer Pfingstgesellschaft. „Es ist ein schöner Film, aber ich hatte etwas andere Erwartungen“, so Ecke zur MZ. „Ich dachte, dass es vor allem um den Pfingsttanz geht. Das Thema ist aber mehr die Kindheit.“ Außerdem passe der Titel seiner Meinung nach nicht. Auch Jürgen Colawo, Amtmann der Pfingstgesellschaft Hergisdorf, kann mit dem Titel „MansFeld“ nicht so recht etwas anfangen. Und wie Ecke hat sich auch Colawo etwas gewundert, dass nicht das Pfingstfest, sondern das Familiäre im Vordergrund stehe. Zumal sehr viel im Verein und zu Pfingsten gefilmt worden sei. „Wir sehen so einen Film natürlich mit ganz anderen Augen als ein Unbeteiligter“, so Colawo.
„Mir hat der Film sehr gut gefallen“, sagte Besucherin Gabriele Wujciak, die aus Ahlsdorf stammt und heute in Helbra wohnt. Das Beste seien die Kinder. „Jedes ist auf seine Weise schön anzusehen.“