Original Dippelsbacher Original Dippelsbacher: Laura Voigt spielt Bariton und hat schon viele Preise gewonnen

Wimmelburg - Vor dem jüngsten Konzert hat Laura Voigt eine halbe Stunde abgezweigt. Die Wolferstedterin erzählt, wie sie zur Musik gekommen ist: „Mein Opa hat in der Blaskapelle Mittelhausen Tuba geblasen.“ Als sie im Vorschulalter war, gab es das Orchester zwar schon nicht mehr, aber der Großvater hat weiter musiziert.
Längst ist Enkelin Laura in seine Fußstapfen getreten, spielt bei den „Original Dippelsbacher Musikanten“ aus Ahlsdorf das Baritonhorn, gewissermaßen die Vorstufe der Tuba. „Wenn es die Besetzung erfordert, greife ich auch zur Posaune“, sagt die 18-Jährige. Das Baritonhorn wird nur von wenigen Frauen, zumal in Voigts Alter, beherrscht. „Das ist schon ungewöhnlich“, sagt Jörg Ebruy, Zweiter Vorsitzender der Dippelsbacher.
Baritonhorn wiegt stolze sechs Kilogramm
Ihre ersten Instrumente waren freilich um einiges kleiner und leichter als das sechs Kilogramm schwere Baritonhorn. „Ich habe mit einer Melodica angefangen, dann in der Kreismusikschule zwei Jahre Blockflöte gelernt“, erzählt Laura Voigt von ihren ersten musikalischen Schritten. Später kam Klavierunterricht hinzu. Bei den Knirpsen, dem Nachwuchsblasorchester der Kreismusikschule, habe sie zunächst Blockflöte gespielt, später das Baritonhorn.
Und das mit großem Erfolg. 2013 schaffte es Laura Voigt bis zum Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend musiziert.“ Am Ende stand in Nürnberg Platz drei zu Buche. „Ich habe das Baritonhorn gespielt, Oskar Schauder hat mich am Klavier begleitet.“ Ein Klavier steht auch bei ihr zu Hause. Gekauft hat sie es vom Preisgeld und einem Förderstipendium. Beides holte sie sich als Gewinnerin des Preises des Ostdeutschen Sparkassenverbandes.
Laura Voigt will Dippelsbachern auch während des Studiums treu bleiben
Die Musik zum Beruf zu machen, war aus ihrer Sicht indes nie eine Option. „Das war immer mein Hobby und wird es immer bleiben.“ Studieren wird Laura Voigt, die das Fachabitur in der Tasche hat, ab Herbst in Nordhausen Public Management. „Da kann ich später alles machen, wenn es um die Organisation der Abläufe in einem Büro geht.“ Den „Dippelsbachern“ wird sie weiter die Treue halten. Zu ihnen ist sie durch ihren Vater gekommen.
„Er spielt hier Schlagzeug und als ich selbst noch nicht fahren konnte, hat er mich immer zu den Proben und Auftritten mitgenommen.“ Vorher musizierte die junge Frau auf Vermittlung von Maik Menzel, Chef des Jugendorchesters der Kreismusikschule, beim „Kyffhäuserlandorchester“ in Kelbra. Warum sie nicht Tuba spielt wie ihr Großvater und ihr Bruder? „Das Instrument wäre dann doch viel zu groß und zu schwer für mich.“
Laura Voigt fährt gern Motorrad - bevorzugt die Auffahrt zum Kyffhäuser
Mittlerweile ist sie dank ihres Motorrades auch mobil. Bevorzugte Strecke: „Natürlich die Auffahrt zum Kyffhäuser. Aber ich bin eher eine zurückhaltende Fahrerin.“ Die Leidenschaft für die Zweiräder teilt Laura Voigt mit ihrem Freund. Nur am Wochenende können sie nicht so oft zusammen ausfahren.
„Ich habe ja bis zu drei Auftritte am Samstag und Sonntag“, erklärt sie. Im März habe die Saison begonnen. Ihr Freund stehe dann meist in der Werkstatt und schraube an seiner Maschine. Manchmal fahre sie auch mit ihrem Motorrad zu Auftritten. „Das geht aber immer nur mit einem Instrument auf dem Rücken. Wenn ich zwei mitnehmen muss, fahre ich mit Papa mit.“
Ob sie einen Titel aus dem Repertoire der „Original Dippelsbacher“, die es seit 1964 gibt, besonders mag? Da schüttelt Laura Voigt mit dem Kopf. „Wir spielen ja überwiegend böhmische Blasmusik.“ Privat hört sie Musik querbeet: Rock, Pop und Schlager. „Aber immer mit deutschen Texten“, sagt sie und schnappt sich ihr Instrument für den Auftritt. (mz)