Neubau für «Lawekespatzen»
Hedersleben/MZ. - Die Gemeinderäte waren sich schnell einig darüber, dass die bisherige Kita der "Lawekespatzen" auf Dauer nicht mehr betrieben werden kann. Zumal das Landesverwaltungsamt bei einer Kontrolle zu Beginn des Jahres "dringenden Handlungsbedarf" signalisiert habe, so Schreiber, denn die Kita entspreche "in keiner Weise den heutigen Anforderungen".
Noch nicht geeinigt haben sich die Gemeinderäte auf den Standort des Neubaus. Während das Eisleber Ingenieurbüro ITS ein Grundstück direkt gegenüber des jetzigen Amtshauses in der Lindenstraße für den Neubau favorisierte, meldeten einige Gemeinderäte Bedenken an. Zwar handele es sich bei dem Grundstück um Gemeindeeigentum, aber es wurden Warnungen vor Hochwasser laut.
Gemeinderat Wilfried Riß gab zu Bedenken, dass die unmittelbar an das untersuchte Grundstück angrenzende Laweke vor allem bei Hochwasser zum Problem werden könnte. Zwar sei die Laweke in den zurückliegenden Jahren nicht über die Ufer getreten, aber angesichts der Klimaerwärmung könne nicht ausgeschlossen werden, dass der kleine Fluss in Zukunft ein Problem werden könnte. Schließlich einigte sich der Gemeinderat darauf, die Standortfrage offen zu halten, so lange nicht abschließend geklärt ist, ob und in welcher Höhe Fördermittel für das Projekt zu erhalten sind.
So wie Gemeinderat Lars Jennert argumentierten für den Neubau auch andere Mitglieder des Gremiums. Angesichts der demographischen Entwicklung der Gemeinde müsse unbedingt etwas "für die jungen Leute getan werden". Sei die Kinderbetreuung nicht gewährleistet, verliere nach Jennerts Meinung die Gemeinde "noch mehr an Attraktivität". "Wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es nie mehr", so Jennert.
Nach ersten Berechnungen soll der Neubau rund eine Million Euro kosten. Inwieweit die Gemeinde in der Lage ist, einen noch nicht bezifferbaren Eigenanteil zu zahlen, ließ Schreiber offen. Das Gemeindeoberhaupt verwies aber auf den "ausgeglichenen Haushalt" und Grundstücke, "die verkauft werden könnten".
Das Projekt der Eisleber Firma ITS sieht vor, auf dem 2 400 Quadratmeter großen Grundstück in der Lindenstraße ein Gebäude mit 960 Quadratmetern Nutzfläche zu errichten. Vier Würfeln für die Gruppenräume des Hortes und des Kindergartens stehen mehr als zehn Funktionsräume gegenüber, die mit einem Dach verbunden werden. Die so entstehendene Halle könnte nach der Vorstellung des ITS-Geschäftsführers Wolf-Dietrich Mann auch für einen Hedersleber Seniorentreffpunkt genutzt werden.