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Natur in Mansfeld Südharz Natur in Mansfeld Südharz: Bärenklau wächst und wächst

Von Daniela kainz 08.08.2014, 17:58
An einem Bach bei Wimmelburg stehen viele der Giftpflanzen.
An einem Bach bei Wimmelburg stehen viele der Giftpflanzen. J. Lukaschek Lizenz

Wimmelburg/MZ - Die Bewohner von Wimmelburg und Umgebung werden ungeduldig. Noch immer wuchert an vielen Stellen im Gelände der giftige Riesenbärenklau, obwohl sie schon vor Wochen die zuständige Stelle bei der Kreisverwaltung informiert haben.

Wolfgang Leuchte meldete sich jetzt bei der MZ und machte auf zahlreiche Pflanzen entlang eines Bachlaufes zwischen Wimmelburg und Wolferode aufmerksam. Vor vier Wochen hätte er Bescheid gegeben, dass sich dort der Riesenbärenklau ausbreitet und die Pflanzen keimfähige Samen bilden. Er ärgert sich, dass in diesem Bereich noch nicht begonnen wurde, den Riesenbärenklau zu beseitigen. Wenn dort nicht bald etwas passiere, sei eine massenhafte Verbreitung der Pflanze nicht mehr aufzuhalten, befürchtet er.

Wird Riesenbärenklau berührt oder wirkt der Pflanzensaft auf die gegen Sonnenlicht ungeschützte Haut ein, kommt es zu starken, schmerzhaften oder juckenden Hautreizungen. Blasen können sich bilden. Fieber und Kreislaufschocks sind möglich.

Der Landkreis Mansfeld-Südharz erklärt auf Anfrage der MZ, dass derzeit 73 Frauen und Männer in öffentlich geförderten Beschäftigungsmaßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung des Umwelt- und Naturschutzes eingesetzt sind. Zu ihren Aufgaben gehöre es, die Ausbreitung vom Riesenbärenklau einzudämmen. In Abstimmung mit der Koordinationsstelle invasive Neophyten in Sachsen-Anhalt (Korina) werden sie vorrangig dort eingesetzt, wo „erhöhte Verbreitungen“ festgestellt worden sind.

Das Umweltamt bittet dennoch um Verständnis, „dass es trotz des monatelangen Einsatzes von über 70 Personen nicht möglich sein wird, alle im Landkreis wachsenden Neophyten bis hin zur letzten Pflanze zu bekämpfen“.

Nach Informationen der Kreisverwaltung sind seit Anfang August 20 Beschäftigte der Sanierungsgesellschaft GSG Helbra in einer entsprechenden Präventionsmaßnahme in den Gemeinden der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund - Helbra und der Lutherstadt Eisleben eingesetzt. Diese Maßnahme läuft bis zum 31. Januar des nächsten Jahres.

Ebenfalls bei der GSG Helbra arbeiten laut Kreisverwaltung seit 1. März dieses Jahres 30 Beschäftigte in weiteren Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung des Umwelt- und Naturschutzes. Sie betreffen Ortsteile der Seegebietsgemeinde und laufen noch bis Ende Februar des nächsten Jahres. In der Umgebung von Seeburg, Wormsleben, Oberrißdorf, Unterrißdorf, Dederstedt, Neehausen und Hornburg sind derzeit auch acht Beschäftigte der Kommunalen ökologischen Sanierungsgesellschaft (Kös) anzutreffen.

Eingebunden in den Kampf gegen den Riesenbärenklau sollen laut Kreis auch 15 Teilnehmer einer Maßnahme beim Verein für Integration, Beschäftigung und Soziales Eisleben sein. Bis Ende August verbessern sie „die Standortbedingungen der heimischen Flora und Fauna“. Ihr Einsatzgebiet liegt rund um Kelbra, Roßla, Bennungen, Sittendorf, Holdenstedt, Liedersdorf, Beyernaumburg, Stolberg, Uftrungen bis Berga.