MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Geburtshaus des Literaten Gottfried August Bürger wurde gesucht

Molmerswende - In dieser Woche gab es wieder sehr viele richtige Zuschriften. Zu sehen war auf dem Foto eine historische Ansicht des Pfarrhauses in Molmerswende, in dem der berühmte Literat Gottfried August Bürger im Jahre 1747 geboren wurde. Er ist vor allem bekannt für „Die Abenteuer des Barons Münchhausen“.
Die richtige Antwort wusste auch Rosemarie Knape. Sie schreibt: „Gottfried August Bürger (1747 - 1794) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Literaten seiner Zeit. Er wirkte sowohl als Dichter, Übersetzer, Herausgeber und als Verfasser sozialkritischer Schriften. Bürger gilt als beispielgebender Vertreter des Sturm und Drang und ist der Begründer der deutschen Kunstballade.“
Seine Liebeslyrik zähle ebenso wie seine politischen Gedichte zu den hervorragendsten Zeugnissen der deutschen Literaturgeschichte, befindet sie. „Heute ist Bürger allerdings vor allem wegen seiner Münchhausen-Geschichten weltweit bekannt.“
Gottfried August Bürger führte drei Ehen
Zahlreiche Leser haben sich mit dem Leben des Schriftstellers beschäftigt. Ernst-Peter Schelm berichtet zum Beispiel, dass Bürger ab 1764 in Halle Theologie studierte und ab 1768 in Göttingen Jura. „Wichtiger als die Geschichte seiner drei Ehen - darunter eine echte Dreierbeziehung - ist Bürgers literarischer Nachlass, der insbesondere die ,Wunderbaren Reisen zu Wasser und Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen’, aber auch bekannte Balladen und Gedichte umfasst“, schreibt Schelm.
Bürger stellte 1771 fest: „Ich rühme mir, mein Dörfchen hier! Denn schön’re Auen, als rings umher, die Blicke schauen, blühn nirgends mehr.“ Diesem romantischen Lob zu Molmerswende und seiner Umgebung könne man sich anschließen, so Ernst-Peter Schelm.
Der Vater von Gottfried August Bürger war Pfarrer in Molmerswende
Auch Helga Meyer hat zahlreiche Fakten aus dem Leben Bürgers zusammengetragen. „Der Vater von Gottfried August Bürger war Pfarrer in Molmerswende. Der Schulbesuch wurde vom Großvater organisiert. Bürger war dreimal verheiratet, woraus auch Kinder hervorgegangen sind, denn es gibt noch heute Nachfahren in vierter und fünfter Generation“, hält sie fest. Das Museum, das sich lange Zeit im dem Geburtshaus befand, sei 2011 aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Die Sanierung scheiterte bisher am fehlenden Geld, so Meyer. Die Kosten für die Sanierung würden auf etwa eine Millione Euro geschätzt.
Auch Isolde Kakoschky erinnert sich noch an das Bürger-Museum. „Leider ist es seit einigen Jahren wegen erheblicher Baumängel nicht mehr zugänglich. Ich bedaure sehr, dass das Haus nicht saniert wird, denn die Ausstellung in der Tenne ist kein angemessener Ersatz“, findet sie. Bertram Licher zeigt sich ebenso verärgert darüber, dass das Museum sich selbst überlassen wird.
„Andere Orte wären froh, das Geburtshaus eines solch bekannten Dichters zu haben.“ Seiner Meinung nach müsse alles getan werden, damit das Geld für die Sanierung zusammenkommt und ein würdiges Ensemble mit Bezug zu der Kirche entsteht.
In den 40er und 50er Jahren wohnten gleich mehrere Familien in dem Pfarrhaus in Molmerswende
Dass es am einstigen Museum eine Büste von Bürger gibt, das schreibt Beate Kulpe. Auf seine bekannte Ballade „Lenore“ weist Heike Gottschalk hin. „Schon in der Schule haben wird uns mit Bürger beschäftigt“, schreibt sie. Auch Helmut Fritsche kennt den Dichter Bürger seit seiner Schulzeit. „Als Dichter zog er hinaus in die Welt, in Göttingen ist er 1794 gestorben.“
Doch nicht nur Bürger wurde in dem Haus in Molmerswende geboren. Dieter Standke teilt mit, dass in den 40er und 50er Jahren mehrere Familien das Pfarrhaus bewohnten. „Auch meine Familie gehörte dazu. Ich wurde 1942 in dem Haus geboren.“
Und Sigrid Beyer hat herausgefunden, dass Molmerswende im Jahre 1324 als Besitz des Falkensteiner Grafen Burchard VI erwähnt wird, der den Ort vom Bischof von Halberstadt als Lehen erhielt. „1359 verpfändete der Bischof von Halberstadt die Grafschaft Falkenstein und damit auch Molmerswende an die Gebrüder von Rode. Später ging deren Besitz an die Asseburger“, so Sigrid Beyer.
Und weiter heißt es in ihrem Schreiben: „Der Turm, der auf dem Bild zu sehen ist, wurde 1722 neu errichtet und das bestehende Kirchenschiff 1771 erneuert.“ 2009 sei der Turm der Kirche wegen Einsturzgefahr abgerissen und in den Jahren 2011 bis 2013 wieder errichtet worden.
Gewinnerin Rosemarie Knape wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion in Eisleben, Tel. 03475/61 46 10, zu melden.
Welches Motiv suchen wird dieses Mal?
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welche Gebäude sind zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen.
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