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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Einst wohnte ein Prinz im Rittergut Gerbstedt

12.02.2018, 17:00
Eine historische Aufnahme des Rittergutes Gerbstedt
Eine historische Aufnahme des Rittergutes Gerbstedt Archiv/Duncker

Gerbstedt - In dieser Woche haben wieder zahlreiche Leser die richtige Lösung beim Rätselfoto genannt. Auf dem Bild ist eine historische Ansicht des Rittergutes in Gerbstedt zu sehen.

Das wusste auch Klaus-Dieter Schumann. Er wurde als Gewinner ermittelt und kann sich über 30 Euro freuen. In seiner Zuschrift heißt es: „Das Rittergut Gerbstedt wurde im 16. Jahrhundert erbaut.“ Im Jahre 1738 sei es von König Friedrich Wilhelm I. für seinen jüngsten Sohn, Prinz August Ferdinand von Preußen, erworben worden.

Im Jahre 1810 habe die Familie von Neumann das Gut erhalten. Nach dessen Tod ging es über in den Besitz dessen Tochter Mathilde, eine Verheiratete von der Schulenburg. „Bis zum Kriegsende war es in Familienbesitz der von der Schulenburg“, so Klaus-Dieter Schumann weiter.

Leser können viel zur Geschichte des Rittergutes Gerbstedt berichten

Helmut Fritsche teilt mit, dass im Rittergut eine Taufkapelle gebaut wurde. „Und zwar deshalb, um die heidnischen Sachsen zum Christentum zu bekehren.“ Genau angeschaut hat sich das Rätselbild auch Beate Kulpe. Dabei hat sie entdeckt, dass man rechts auf dem Bild zwei Frauen erkennt, die Wasser tragen. „Wassertragen gehörte im 19. Jahrhundert zum täglichen Leben“, so Beate Kulpe.

Wie viele andere Rätselfreunde auch, weist Beate Kulpe darauf hin, dass der bekannte Burgenbauer Günther Beinert aus Gerbstedt das Rittergut in Miniaturformat nachgebaut hat. „Dieses schöne Werk von ihm steht in der Nähe des Rittergutes.“

Weit zurück in die Geschichte blickt Helga Meyer. In ihrer Zuschrift heißt es, dass das Gut nach 1442 in den Besitz der Mansfelder Grafen kam. Von ihnen ging es an die Lehnsleute, die Herren von Steuben. „Um das Steubensche Gut sind in den Jahren zwischen 1536 und 1675 viele Häuser gebaut worden. “ Kunstgeschichtliche Bedeutung habe das ehemalige Herrenhaus mit seinem Treppenturm und Turmhelm. „Es ist ein Renaissancebau, welcher schon 1596 entstanden ist und im 17. Jahrhundert verändert wurde.“

Rätselbild stammt aus der Sammlung des Verlegers Alexander Duncker

Frank Schlanstedt schreibt, dass das Bild aus der Sammlung des Verlegers Alexander Duncker stammt und das Gerbstedter Rittergut um das Jahr 1860 zeigt. Mit dem benachbarten Klosterhof und dem Rittergut sei aus beiden Anwesen das Amt Gerbstedt geworden. „Es wurde zum Amtssitz des Prinzen von Preußen“, so Frank Schlanstedt.

Nach der Enteignung dienten einige Gebäude als Wohnungen. „Es blieb nur noch der Turm und die Ruine eines alten Hauses erhalten. Alles andere wurde schon vor Jahren abgerissen“, schreibt Frank Schlanstedt weiter.

In der Heimatliteratur ist wieder Ernst-Peter Schelm fündig geworden. In den bekannten „Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld“ von Erich Neuß heißt es: „Vom Klosterhof führt uns unser Weg stracks zum ehemaligen Hof des Rittergutes, denn das alte Amt Gerbstedt begriff auch den größten Teil der Klosterländereien ein.“

Mehrere Leser teilen mit, dass in Stein geschlagene Wappen der Familien von Steuben und von Quitzow am Turm des Rittergutes erhalten sind. Auch dass die Schulenburgs 1904 etwas abseits des Gutes ein Schloss bauten, schreiben viele Rätselfreunde.

Gewinner K.-D. Schumann wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion unter Tel. 03464/54 40 61 69 zu melden.

Was suchen wir diese Woche?

Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welche Gebäude sind zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen.  

Schicken Sie Ihre Antwort bis Donnerstag, 15. Februar, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Die Lösungsvorschläge einfach per Post an MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben, oder per E-Mail an [email protected] senden. (mz)