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Modernes Oratorium zum Jubiläum des Mauerfalls

Von HELGA LANGELÜTTICH 12.08.2009, 16:42

HELBRA/MZ. - Am 7. November wird in der katholischen St.-Barbara-Kirche zu Helbra des Mauerfalls vor 20 Jahren auf besondere Weise gedacht: Auf Initiative des Katholischen Gemeindeverbundes Mansfelder Land führt Gregor Linßen mit 100 Sängern und 20 Instrumentalisten sein Oratorium "Petrus und der Hahn", 2007 für die Lateran-Basilika in Rom geschrieben und bereits mit großem Erfolg in Mainz, Osnabrück und Düsseldorf aufgeführt, erstmals im Osten, erstmals in einem Dorf auf. Dieses musikalische Ereignis soll möglichst viele Menschen der Region erreichen.

In Linßens Oratorium "Petrus und der Hahn" spielt die neue größere Freiheit, die es seit 1989 zu gestalten gilt, eine große Rolle. Petrus steht für die Höhen und Tiefen, die jeder im Leben zu bestehen hat. Die Frage wird aufgeworfen, was wirklich wichtig ist, was im Leben zählt. Hier wird eine Geschichte aus der Bibel im Zusammenhang mit dem heutigen Leben erzählt, die Geschichte der gewonnenen Freiheit. "Die Nachricht vom Mauerfall war damals für uns kaum zu glauben. Hier breitete sich ein Ereignis aus, das das Gesicht unseres Landes und der Gesellschaft verändert hat. Dieses Ereignisses gilt es zu gedenken", erklärte Pfarrer Stephan Lorek in einem Pressegespräch im Casino des katholischen Gemeindehauses.

Gemeindereferentin Teresa Pietsch gab weitere Informationen zu Werk und Komponisten: Sie hatte die Aufführung in Osnabrück miterlebt und in Absprache mit Pfarrer, Kirchenvorstand und Gemeindeverbundrat Kontakt aufgenommen, um mit der Aufführung des Oratoriums einen Höhepunkt anlässlich des Mauerfall-Jubiläums zu schaffen. Die Sänger, die aus vielen Gegenden Westdeutschlands kommen, sind keine Profis, sondern Laien. Während ihres Aufenthaltes in Helbra werden alle Akteure privat untergebracht, um einen engen Kontakt zwischen Mitwirkenden und Zuhörern zu knüpfen. Anschließend an die Aufführung findet ein gemütliches Beisammensein im Casino gemeinsam mit den Oratoriumsmusikern statt, am darauf folgenden Sonntag gestalten die Helbraer Kirchenmusiker ab 10 Uhr einen Gemeindeverbunds-Gottesdienst.

Der 43-jährige Linßen ist einer der führenden katholischen Komponisten im Bereich des neuen geistlichen Liedes. Neben drei Oratorien komponierte er die Hymnen zum Weltjugendtag 2005 und zum Katholikentag 2006 sowie viele geistliche Lieder. Dass seine Lieder wenig Ähnlichkeit mit den alten geistlichen Gesängen haben, sondern fröhlich und jugendfrisch daherkommen, davon konnten sich die Teilnehmer an der Pressekonferenz überzeugen: Sieben junge Damen boten einige seiner Lieder dar, deren Rhythmus und Inhalt begeisterten.

Die Veranstaltung in der St.-Barbara-Kirche von Helbra findet am Samstag, dem 7. November, um 19 Uhr statt. Von den vorhandenen 540 Karten sind bereits 250 verkauft, war zu erfahren.