Mit Müller, Meyer, Schulze fing es an
Lüttchendorf/MZ. - Der Familienbetrieb besteht in diesem Monat 25 Jahre. Die meiste Zeit davon hat der Meister des Maschinenbauhandwerks ganz konkret miterlebt. Nur wenige Jahre nachdem sein Vater Erich Rost den Betrieb gegründet hatte, stieg er in das Unternehmen ein. Mittlerweile hat er die Geschäfte vom Vater übernommen. Rost beschäftigt drei Mitarbeiter in der Schleiferei. Seine Frau Ines beispielsweise kümmert sich um die Büroarbeit.
Rund 450 Kunden sind in ihrer Kartei erfasst, für die ein Lieferservice im Umkreis von rund 50 Kilometern besteht. So ist Firmenchef Rost oft mit dem Auto unterwegs, um geschärfte Werkzeuge zurück zum Kunden zu bringen. Das sind unter anderem Kreissägen bis zu einem Durchmesser von einem Meter, Bandsägeblätter oder Fräser. Auch Maschinenmesser für Holz, Metall und Papier bis zu einer Größe von zwei Metern, Bohrer und Sägeketten werden in seiner Schleiferei wieder flott gemacht.
Als Vater Erich Rost die Firma in einer alten Scheune aufbaute, beschränkten sich die Arbeiten auf das Schärfen von Kreis- und Bandsägeblätter. "Meyer, Müller, Schulze, alle die Brennholz gesägt haben, kamen zu meinem Vater", erinnert sich der heutige Firmenchef.
Er hat auch nicht vergessen, dass sein Vater mehrere Anläufe unternehmen musste, bis ihm die Behörden in der DDR die Gründung des kleinen Familienunternehmens bewilligten. Der Kampf lohnte sich. Die Nachfrage in der Schleiferei stieg derart, dass bald neue Werkstatträume hergerichtet und zusätzliche Maschinen angeschafft werden mussten.
Das Firmenjubiläum ist für Rost passende Gelegenheit, sich zu bedanken. "Ich möchte meinen Kunden danken, die den Weg in unsere Werkstatt immer wieder finden und uns ihre Werkzeuge anvertrauen", sagt er und vergisst in diesem Zusammenhang auch nicht, seine Mitarbeiter zu erwähnen. Sie hätten ihm zu jeder Zeit in den vielen Jahren immer bereitwillig zur Seite gestanden.
Über einen Nachfolger für seinen Betrieb macht sich der Vater zweier Töchter - 14 und zehn Jahre alt - jetzt noch keine Gedanken. "Da ist noch Zeit", meint er. Die ältere der Mädchen zeige aber schon viel versprechende unternehmerische Qualitäten, erzählt er schmunzelnd: "Sie vertritt mich völlig souverän bei den Kunden, wenn ich gerade mal nicht da sein sollte."