Ausblick auf kulturelle Highlights 2025 in den Mansfelder Museen Mit Lyrik, Dampflok und Musik: Was ist los in der Region Mansfelder Land
Welche Höhepunkte setzen Museen des Mansfelder Landes in diesem Jahr? Auf welche Ausstellungen, Lesungen und musikalischen Reisen dürfen sich die Besucher freuen?
Eisleben/MZ. - Ein Abstecher in den Museen der Mansfelder Region lohnt sich in diesem Jahr unbedingt, denn es steht einiges auf der Agenda. Gemeinsam mit den Veranstaltern werfen wir vorab einen Blick in die Veranstaltungskalender auf die großen Höhepunkte und geplanten Sonderausstellungen.
Was ist 2025 im Mansfeld-Museum Hettstedt geplant?
Der erste Höhepunkt des Jahres im Mansfeld-Museum wird, so Christin Saalbach, Pressesprecherin der Stadt Hettstedt, am Samstag, 5. April, sein, dann werde das Museum nach dem Umbau und mit einer Sonderausstellung „Wie stellst du dir eine Dampfmaschine vor?“ wieder eröffnet.
Darauf folgt am Sonntag, 13. April, der Tag der Industriekultur. Am 18. Mai beteiligt sich das Mansfeld-Museum am Internationalen Museumstag. Eine neue Sonderausstellung soll am 20. Juni eröffnet werden. Sie steht unterm Titel „Erst 825 Jahre Bergbau im Landkreis Mansfeld-Südharz? – Eine archäologische Spurensuche“. In den Sommerferien will das Mansfeld-Museum für die Ferienkinder wieder ein besonderes Programm mit dem Ferienmittwoch anbieten.
Am 16. August wird dann ein Museumsfest gefeiert und am 23. August das Dampfmaschinenjubiläum begangen. Hierbei lade das Museum die am Bau der Museumsdampfmaschine beteiligten Arbeiter zu einem gemeinsamen Erinnerungskaffee in den Caroline-Saal ein. Weitere Höhepunkte im Verlaufe des Jahres sind dann am 14. September der Tag des offenen Denkmals, an dem sich das Museum beteiligt sowie am 11. und 12. September das Eisenbahnwochenende. Auf eine Gruselführung dürfen sich Halloweenfans am 31. Oktober freuen.
Worauf dürfen sich Besucher des Novalis-Museums freuen?
Als erste große Veranstaltung im Jahresreigen benennt Jessika Thodte vom Novalis-Museum, das gleichzeitig auch Forschungsstätte für Frühromantik ist, den Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai. „Wir öffnen ab 10 Uhr kostenfrei unsere Türen. Zu sehen sind die Innenräume des Geburtshauses des Schriftstellers sowie die Ahnengalerie“, kündigte Thodte an. Bei zwei Führungen, die 11 und 14 Uhr stattfinden sollen, wird es um das Thema „Novalis und seine Familie“ gehen.
Eine Lesung mit Wilhelm Bartsch steht als nächster fester Termin auf der Agenda, und zwar am Mittwoch, 11. Juni, 14.30 Uhr. „Hohe See und niemands Land“ ist die Lesung überschrieben. Die Gedichte dieser Sammlung bilden ein Fahrten- und Welten-Buch. Eine mitunter gefährliche Reise, auf die sich der Poet begibt, über die stürmische See hin zu einem unbekannten Land, beschrieb Thodte.
„Der Teetopf war so wunderschön“ ist das musikalisch-literarische Programm überschrieben, dass die Besucher am Sonntag, 17. August, 15.30 Uhr, in Oberwiederstedt erwartet. Rund um das Teetrinken und andere Genüsse geht es in Gedichten und Geschichten aus der Feder von unter anderem Goethe, Schiller, Heine, Ringelnatz Busch, Lessing, Fontane, Brecht und Dörrie. Laut Thodte spielt auch die Teekultur Japans eine Rolle. So erfahre man, dass Tee ein Kraut des Geistes sei und durchaus Salziges und Süßes dazu genossen werden könne. Aber auch Thilo Bocks „Verfressene Verse“ und Goethes Vergleich der Welt mit einen Sardellensalat kommen ebenso zur Sprache wie Probleme nach dem Verzehr von Spargel oder ein Picknick mit Rebhühnern.
Hans-Henning Schmidt (Literatainment Halle) wird rezitieren und die musikalische Begleitung übernimmt das Jazz-Trio Take drive (Halle).
Eine musikalische Reise zu Novaliswird am Samstag, 20. September, 17 Uhr, mit einem musikalisch-literarischen Programm unternommen. Die Wirkungen des Zeitgenossen der Zukunft aus dem Mansfelder Land und Dichters von Weltbedeutung spiegeln sich in Musik von Schubert, von Püttlingen, Wolf, Reger, Mahler-Werfel, Ullmann, Hindemith wider. Beziehungsreiche Reisebegleiter sind weiterhin Liedtexte von Schlegel, Körner, Heine, Hesse, Hölderlin, Geibel und Trakl. Als Künstler sind Prof. Markus Schäfer (Gesang) und Prof. Christian de Bruyn (Flügel) eingeladen.
Einen Vortrag zu „Novalis und der Bergbau“ wird es am Mittwoch, 1. Oktober, 17.30 Uhr, geben, hieß es aus Oberwiederstedt. Novalis, Sohn des Berghauptmanns Erasmus von Hardenberg, hatte den Bergbau am sogenannten Hettstedter Berg als Kind am Ölgrundteich und den Bergwerken um eben diesen selbst erlebt. Als Erwachsener und nach seinem Studium an der Freiberger Bergakademie beschäftigte er sich beruflich mit dem Bergbau nach Sole und Salz beschäftigt und war von der die Bergakademie Freiberg dazu beauftragt, Braunkohlelagerstätten zu finden. Hilmar Burghardt (Eisleben) wird über dies, aber auch darüber, wie Novalis sein bergbauliches Wissen in seine dichterische Tätigkeit hat einfließen lassen, berichten.
Eine weitere Lesung soll am Samstag, 11. Oktober, 15.30 Uhr, stattfinden. „Novalis – eine literarische Biografie“ heißt sie. Die Leseturm-Autoren Sabine Franz und Hans-Dieter Weber haben sich intensiv mit dem Leben und Werk von Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, der unter dem Pseudonym Novalis als bedeutendster Dichter der Frühromantik in die Weltliteratur einging, beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Recherche wollen sie dann dem Publikum vorstellen.
Den Schlusspunkt setzt dann das musikalische Papiertheater „L’Adultera“ am Mittwoch, 19. November, 14.30 Uhr. Auf eine Lesung und Lieder mit Ulrike Richter darf sich das Publikum freuen. Richter verwebt ausgewählte Szenen mit zeittypischen Bildern von Adolph Menzel, Carl Blechen und Max Liebermann. Sie singt und spielt auf der Harfe Wagner-Zitate und Lieder von Robert Schumann.
Was ist in den drei Lutherstätten in Mansfeld und in Eisleben in diesem Jahr alles geplant?
Katharina Baust, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Lutherstätten kümmert, warb natürlich für den Besuch der Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ in Eisleben und Mansfeld, die noch das gesamte Jahr über zum Entdecken, Ausprobieren und Spielen einlade. „Und natürlich beteiligen wir uns aber auch wieder am Lutherwegspaziergang Ende August und auch beim ‚Advent in Luthers Höfen‘ werden wir dabei sein“, so Baust. Zum „Tag des offenen Denkmals“ werde man in diesem Jahr nach Eisleben einladen. Und wichtig in der Agenda der Lutherstätten ist freilich der Reformationstag. Baust gab aber auch bereits einen kurzen Einblick ins Jahresprogramm und benannte hier die Veranstaltung am 23. Februar 2025, 14 Uhr, in Mansfeld in Luthers Elternhaus. „Lebenswelten 1525! Elsa webt – Leben und Handwerk zwischen Mittelalter und Neuzeit“ ist die Veranstaltung überschrieben, die unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen beim Weben vorstellt. Hier werden eigene kleine mobile Webrahmen hergestellt und ausprobiert.
Im Rahmen des Stadtfestes „Luthers Einschulung“ in Mansfeld bieten die Luthermuseen am 26. April ein abwechslungsreiches Nachmittagsprogramm für die ganze Familie, so Baust. Der Internationale Museumstag werde am 18. Mai sowohl in Eisleben als auch in Mansfeld begangenen. Hier sollen alle Besucher freien Eintritt in die drei Luthermuseen im Mansfelder Land haben.
Eine musikalische Veranstaltung ist am 25. Mai, 15 Uhr, in Luthers Sterbehaus in Eisleben mit dem bekannten Vokalensemble „Kein Chor“ geplant. Das Programm heißt „1525! Das geht auch a cappella“. Das Repertoire von „Kein Chor“ ist weit gefächert und reicht von weltlichen und religiösen Werken unterschiedlicher klassischer Epochen über Spirituals und Gospels sowie traditionelle deutschsprachige Volkslieder bis hin zu komödiantischen und Pop-Liedern der Moderne.
In den Sommerferien vom 14. Juli bis 8. August bereiten die Mitarbeiter in Luthers Sterbehaus in Eisleben wieder ein Ferienprogramm vor, das diesmal unter dem Titel steht: Wie sieht eine gerechte Stadt aus? Dabei solle, so Baust, im Hof von Luthers Sterbehaus eine Fantasiestadt entstehen. Dazu finden verschiedene Workshops statt.