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Martin-Luther-Gymnasium in Eisleben Martin-Luther-Gymnasium in Eisleben: Schul-Orgel klingt bald wieder

Von Jörg Müller 14.05.2014, 17:04
Orgelbauer Thomas Schildt hat die Pfeifen gereinigt und repariert. Derzeit stimmt er das Instrument.
Orgelbauer Thomas Schildt hat die Pfeifen gereinigt und repariert. Derzeit stimmt er das Instrument. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - Es war das erste Projekt, das sich der Verein zur Förderung und Traditionspflege des Martin-Luther-Gymnasiums Eisleben nach seiner Gründung 2008 vornahm. Und es ist auch das bislang umfangreichste Projekt gewesen: die Sanierung der Orgel in der Schul-Aula - Kosten: 30 000 Euro. Mit zahlreichen kleinen und großen Spenden, Erlösen von Benefizveranstaltungen sowie einem Zuschuss des Landkreises hat es der Verein geschafft, die Summe zusammen zu bekommen. Und Orgelbauer Thomas Schildt aus Halle steht mit seiner Arbeit bereits kurz vor dem Abschluss.

Derzeit intoniert und stimmt Schildt die Orgel, das heißt, er überprüft Lautstärke und Tonhöhe jeder einzelnen Pfeife. Das 1911 von dem Zörbiger Orgelbaumeister Wilhelm Rühlmann erbaute Instrument hat 999 Pfeifen. Die sichtbaren vorderen Pfeifen sind allerdings nur Zier und klingen nicht. Dafür ist auf ein klassisches Gehäuse („Prospekt“) verzichtet worden. „Für die damalige Zeit ist das eine futuristische Gestaltung“, sagt Schildt, „ich vermute, das hat ein Architekt entworfen.“ Dass der Neubau für das Königliche Lehrerseminar, in den dann 1929 die Staatliche Lutherschule einzog, mit einer eigenen Orgel ausgestattet wurde, sei nicht ungewöhnlich. „Es gibt einige Schulen mit einer Orgel“, so Schildt. Möglicherweise hänge das damit zusammen, dass früher der Lehrer oft gleichzeitig Kantor gewesen sei.

Die Orgel habe zwar „noch Töne von sich gegeben“, sei aber nicht mehr richtig spielbar gewesen. „Das Instrument war stark verschmutzt“, so Schildt, „Pfeifen waren beschädigt oder fehlten ganz.“ Auch die aus Blei bestehenden Luftkanäle, die die Verbindung zwischen den Tasten am Spieltisch und den einzelnen Pfeifen darstellen, mussten gereinigt und zum Teil repariert werden. Zahlreiche kleine Verschleißteile, die der Steuerung der Orgel dienen, hat Schildt instand gesetzt oder erneuert. Außerdem hat er einen neuen Gebläsemotor eingebaut. Der originale, mit Leder bespannte Blasebalg sei dagegen noch in einem sehr guten Zustand. „Günstig ist das gleichmäßige und trockene Klima hier im Raum.“ Schildt geht davon aus, die Sanierungsarbeiten an der Orgel in dieser oder der nächsten Woche abzuschließen.

Zur Einweihung, sagt Fördervereinsvorsitzender Döpke, werde es ein Konzert mit Kantor Thomas Ennenbach und den Schulchören geben. Ein Termin stehe aber noch nicht fest.

Die sichtbaren Pfeifen sind nur Zier.
Die sichtbaren Pfeifen sind nur Zier.
Jürgen Lukaschek Lizenz
Hier werden die Register gezogen.
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