Wechsel am Gymnasium Martin-Luther-Gymnasium Eisleben: Annett Gänsler übernimmt Schulleitung

Eisleben - In ihrem Berufsleben ist Annett Gänsler schon ganz schön herumgekommen. Nach ihrem Studium in Halle und dem Staatsexamen hat die Lehrerin für Geschichte und Geografie an einer Schule in Gotha (Thüringen) angefangen. Später hat sie unter anderem an der Klosterschule Roßleben und an einer Integrierten Gesamtschule in Halle unterrichtet. 2016 trat sie dann eine Stelle als schulfachliche Koordinatorin am Eisleber Martin-Luther-Gymnasium an.
„Das war wie nach Hause zu kommen“, sagt die 51-jährige Wansleberin, die selbst ihr Abitur auf dem Luther-Gymnasium abgelegt hat. Jetzt übernimmt sie die Leitung der Schule als Nachfolgerin von Jörg Goldbach, der in den Ruhestand tritt. Am Mittwoch, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, erhielt Gänsler ihre Ernennung durch das Landesschulamt.
Neue Schulleitung am Eisleber Martin-Luther-Gymnasium
„Ich weiß, was mich erwartet“, sagt die neue Schulleiterin. Sie habe sich schon seit längerem auf die Aufgabe vorbereitet. Als schulfachliche Koordinatorin, zuständig für die Klassen 5 bis 9, ist sie bereits Mitglied der Schulleitung gewesen. Ihr Vorgänger habe sie auch schon in organisatorische und fachliche Themen eingeführt. Zudem habe sie an Fortbildungen teilgenommen. „Das war eine Entwicklung über Jahre“, so Gänsler.
Das Lehrerkollegium am Gymnasium erlebe gerade einen Generationswechsel. „Wir haben viele junge Kollegen bekommen“, sagt die Schulleiterin. Sie sieht es deshalb als eine wichtige Aufgabe an, das Zusammenwachsen des Kollegiums zu fördern und einen „vertrauensvollen und konstruktiven Umgang“ zu pflegen. Umso mehr, da die Schule auf zwei Standorte verteilt ist (Siegfried-Berger-Weg und Geiststraße). Die Zahl der Schüler wird im nächsten Schuljahr bei rund 760 liegen. Unterrichtet werden sie von 62 Lehrern. Ein wichtiges Thema für sie sei auch eine gute „Kooperation und Kommunikation aller Beteiligten“, das heißt, zwischen Lehrern, Schülern und Eltern.
„Eine Herausforderung ist die weitere Digitalisierung“
„Eine Herausforderung ist die weitere Digitalisierung“, sagt Gänsler. Gerade der Distanzunterricht in der Corona-Zeit habe gezeigt, dass digitale Plattformen stärker genutzt werden sollten. Auch in ihrem neuen Amt wird sie weiter unterrichten. „Lehrerin ist immer mein Traumberuf gewesen.“
Der scheidende Direktor kann das nur unterschreiben. „Ich habe immer sehr gern als Lehrer gearbeitet“, sagt Jörg Goldbach. Deshalb falle ihm das Ausscheiden aus dem Schuldienst schon auch schwer. Andererseits würden sich aber auch die Arbeitsjahre bemerkbar machen. „Die Kraft lässt doch nach“, so Goldbach, der demnächst seinen 65. Geburtstag feiert.
Scheidender Direktor hat keine großen Pläne
Der gebürtige Riesaer war aktiver Leichtathlet. Sein Sportlehrer und Trainer sei ihm ein Vorbild gewesen, hat Goldbach einmal erzählt. So wurde er selbst Lehrer für Sport und Geografie. Beim Studium in Potsdam lernte er seine Frau kennen, die aus Polleben stammt. Seit 1980 lebt die Familie in dem Dorf, das heute ein Ortsteil der Lutherstadt ist. Von 1980 bis 1990 arbeitete Goldbach an der Polytechnischen Oberschule „Hans Seidel“ in Eisleben, der heutigen Grundschule am Schloßplatz.
Danach war er an der POS Polleben tätig, bevor er 1991 die Leitung des Benndorfer Gymnasiums übernahm. Mit der Schließung des Gymnasiums 2006 wechselte Goldbach an das Eisleber Luther-Gymnasium. Hier trat er die Nachfolge von Hartmut Prieske an, der damals in den Vorruhestand ging. Größere Pläne für seinen Ruhestand hat Goldbach noch nicht. „Ich werde mich erst einmal um Haus und Grundstück kümmern“, sagt er. „Meine Frau hat noch zwei Jahre bis zur Rente.“ (mz)