Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Stadt drängt auf Sanierung
MÖLLENDORF/MZ. - Nach dem jüngsten Hochwasser drängt die Stadt Mansfeld auf eine Dammsanierung am Möllendorfer Teich. "Wir haben den Eigentümer jetzt noch einmal schriftlich auf den schlechten Zustand des Damms aufmerksam gemacht", sagte Bau- und Ordnungsamtsleiter Peter Knispel der MZ.
"Ich hoffe, dass wir miteinander ins Gespräch kommen." Forderungen könne die Stadt allerdings nicht stellen, da die Untere Wasserbehörde beim Landkreis zuständig sei. Die Pressesprecherin der Kreisverwaltung, Babett Mitschka, konnte auf MZ-Anfrage nicht sagen, ob die Kreisverwaltung in dieser Sache bereits tätig ist.
Mitte Januar war der Wasserstand im Möllendorfer Teich plötzlich sehr schnell angestiegen. Um den Damm zu entlasten, baggerte Pächter Steffen Hochhäuser kurzerhand einen zusätzlichen Abfluss aus. Er wisse zwar, dass dazu eigentlich eine Genehmigung der Unteren Wasserbehörde erforderlich gewesen wäre, so Hochhäuser zur MZ. In der akuten Situation habe er aber keine andere Möglichkeit gesehen. Er habe den Abfluss auch nach kurzer Zeit wieder verschlossen. Zur Stabilisierung des Damms verlegten rund 100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis in einem Großeinsatz tausende Sandsäcke. Der Mansfelder Stadtwehrleiter Ralf Müller kritisierte in diesem Zusammenhang die mangelnde Pflege der Deichkrone. Laut Bauamtsleiter Knispel ist der Damm bei dem Hochwasser 1994 geschädigt worden. Seitdem habe es keine Sanierungs- oder Unterhaltungsmaßnahmen gegeben. Bei einem Dammbruch würden Möllendorf und Mansfeld überflutet werden.
Eigentümer des Teiches sind die Gebrüder Wentzel in Teutschenthal. Wie der zuständige Immobilienverwalter der MZ sagte, würden die Eigentümerpflichten generell auf die Pächter übertragen. Von Problemen am Möllendorfer Teich sei ihm nichts bekannt.
Steffen Hochhäuser, der den Teich im vergangenen Jahr gemeinsam mit Peter Münch als Angelgewässer gepachtet hat, wies die Kritik aus Mansfeld zurück. "Der Damm muss nicht saniert werden", so Hochhäuser. Es stimme auch nicht, dass es keine Maßnahmen gegeben habe. "Im Herbst haben wir zum Beispiel große Weiden gefällt, um die Windbewegungen auf dem Damm zu verringern." Die Möllendorfer Feuerwehr, deren Mitglied und früherer Wehrleiter Hochhäuser ist, kümmere sich seit 1995 um die Sicherung des Dammes. Er sehe keine Gefahr, dass der Deich brechen könnte.
Laut Hochhäuser ist der Grundablass des Teiches, der sich mitten im Damm befindet und mittels eines Schiebers regulieren ließ, bereits vor mehreren Jahrzehnten kaputt gegangen. "Das zu reparieren, wäre sehr aufwändig. Dazu müsste man den Teich trockenlegen."