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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Schwan Emma kehrt am Kiosk ein

Von DANIELA KAINZ 11.11.2010, 18:00

SEEBURG/MZ. - Wenn Ronny Müller seinen Kiosk "Seeoase" in Seeburg öffnet, steht der erste Stammgast schon vor der Tür: Schwan Emma. An manchen Tagen ist das graue Jungtier besonders hungrig und klopft ungeduldig mit dem Schnabel gegen die Glasscheibe.

Genüsslich verspeist Emma Toast, Haferflocken oder Gras. Je nachdem, was der Ziehvater ihr in eine Nische neben den Kiosk legt. "Zurzeit hat sie ziemlich viel Hunger, sie wird im Wachstum sein", erklärt sich Ronny Müller den gesunden Appetit seines gefiederten Schützlings. Mitunter komme Emma dreimal am Vormittag vom Süßen See zu ihm herüber, um sich ihre Mahlzeiten abzuholen.

Ronny Müller versorgt Emma gern. So oft sie nach Futter verlangt, wird er nicht müde, dem Tier etwas zu geben. Der frühere Baumaschinist wünscht sich sehr, dass er das Tier über den Winter bekommt. "Mit meiner Hilfe wird es Emma hoffentlich schaffen", sagt er. Ihr Schicksal geht dem Seeburger nah. Vor einem halben Jahr kam Emma zur Welt. "Sie gehörte zu einer Schwanenfamilie mit acht Jungtieren", erzählt Ronny Müller von seinen Beobachtungen. Eines Tages habe die Familie das Weibchen verstoßen, und das Tier sei seitdem ein Einzelgänger. "Ob es daran liegt, dass Emmas rechter Flügel leicht lädiert ist", hat sich der Kioskbetreiber schon mehrfach gefragt. Der Seeburger glaubt aber eher, dass es in der Natur der Schwäne liegt, junge Weibchen nicht in einer Gruppe zu dulden und dass Schwanen-Weibchen bis zur Partnerwahl generell ihre eigenen Wege gehen.

Zu seinem Namen kam Schwan Emma ganz spontan. Ronny Müller: "Meine Freundin fand, dass Emma gut passt." So nennt er das Tier seitdem Emma. Dem Schwan scheint der Name zu gefallen. Jedenfalls fängt Emma mitunter an zu piepen, wenn sie mit ihrem Namen gerufen wird.

Noch eine Besonderheit liegt in der Beziehung zwischen dem Seeburger Kioskbetreiber und dem Tier. Ist Emma gut aufgelegt, lässt sie sich sogar von ihrem Ziehvater und seiner Freundin streicheln. Ronny Müller: "Das klappt aber nur bei uns." Bei anderen Leuten geht Emma sofort auf Distanz.