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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kritik an Jagdmethoden hält an

Von RONALD DÄHNERT 03.02.2011, 16:22

WIPPRA/EISLEBEN/MZ. - In einem Brief schildert Uta Hahn aus Braunschwende ihre Eindrücke von solch einer Stöberjagd am 17. Januar, auf die sich auch die Kritik der Jagdpächter bezog. Von früh bis zum späten Nachmittag, so schreibt Uta Hahn, sei der Lärm der Hunde und "das andauernde Krachen von Schüssen" zu hören gewesen. Die Leute auf der Straße in Braunschwende seien sich darüber einig gewesen, dass "die Totschießer" wieder in Aktion sind.

Die MZ-Leserin hat sich an diesem Jagdtag gefragt, an wen die Hinweise gerichtet seien, sich im Wald still zu verhalten und keine Hunde frei laufen zu lassen, damit sich die wegen des Schnees geschwächten Wildtiere erholen können. Ironisch merkt sie an: "Warum regen wir uns auf, gegen das Gesetz wurde ja nicht verstoßen".

Uta Hahn schildert in ihrem Brief, dass sich im vergangenen Jahr ein engagierter Naturschützer anlässlich einer vergleichbaren Jagd im Landesforstbetrieb habe anhören müssen, dass "das Viehzeug aus dem Wald raus muss".

Ein pensionierter Jäger äußerte in einem Telefonat mit der MZ, dass er sich über die Kritik der Jagdpächter nicht wundere. Er bezweifle außerdem, dass bei der Stöberjagd, so wie sie im Revier des Landesforstbetriebes betrieben wird, alles rechtens zugehe. Zu dieser Art der Jagd mit Hunden gebe es genaue Vorschriften und speziell ausgebildete Hunde. Der pensionierte Jäger glaube, dass bei der Jagd im Wippertal nicht all diese Kriterien eingehalten würden.

Wie berichtet, haben Jagdpächter im Wippertal massive Kritik an den Jagdmethoden des Landesforstbetriebes geübt. Die Stöberjagd sei eine Hatz, Hunde würden Wild im Rudel jagen, angeschossenes Wild fliehe in Nachbarreviere, verwaiste Jungtiere blieben zurück, hieß es. Der Leiter des Landesforstbetriebes, Holger Koth, wies alle Vorwürfe zurück.