Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Holzheizwerk erlebt Ansturm nach Verbrennverbot
EISLEBEN/HETTSTEDT/MZ. - Und das noch kostenlos, wenn man einmal von den Spritkosten absieht. "Wir spüren, dass jetzt mehr kommen als sonst", sagte Hartmut Barczewski am Mittwoch der MZ.
Er ist bei der Firma DPM Umwelttechnik GbR, die das Heizwerk in der Unterrißdorfer Straße betreibt, der Verantwortliche für den Holznachschub. Die Anlage, die bei Kleingärtnern der Umgebung bisher eher als Geheimtipp galt, profitiert davon, dass Landrat Dirk Schatz (CDU) die Verbrennordnung wegen "massiver Verstöße" am Sonnabend plötzlichen außer Kraft setzte und damit Wut und Ratlosigkeit bei denen auslöste, die ihren gesammelten Grünschnitt noch nicht in Feuer aufgelöst hatten.
Karl-Heinz Olechnik aus Wolferode lässt die ganze Aufregung kalt. Er bringt seine Gartenabfälle schon seit Jahren in die Heizanlage nach Eisleben. Er hat sich extra zwei große Plastiktöpfe gekauft, in denen er den Grünschnitt mit seinem Auto transportieren kann. Laub und Rasenschnitt nimmt man aber nicht in dem Holzheizwerk an."Das klappt alles wunderbar", erzählte er der MZ. Auch im Sangerhäuser Bereich nehmen zwei Firmen den Grünschnitt an. Doch auf der Kopostierungsanlage in Edersleben muss man neun Euro je Kubikmeter zahlen. Und bei der RES in der Oststraße in Sangerhausen kostet ein 120-Liter-Sack mit Grünschnitt noch 55 Cent.
Unterdessen blickt man beim Abfallwirtschaftsbetrieb bereits auf das nächste Jahr. Dann soll im Landkreis eine einheitliche Abfallsatzung eingeführt werden und die schließt auch eine regelmäßige Grünschnittsammlung ein. Sie soll nach Angaben des Landkreises vorrangig im Frühjahr und im Herbst erfolgen. Die genauen Modalitäten werden derzeit in der neuen, einheitlichen Abfallsatzung festgegelt, hieß es auf Anfrage.
Fest steht allerdings bereits jetzt, dass die Kosten für die Grünschnitt-Entsorgung in den künftigen Abfallgebühren verankert sind. Darauf hatte Lucardis-Astrid Isenberg, die Leiterin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft, bei der Vorstellung der Eckdaten für die neue Gebührensatzung hingewiesen.
Auch aus diesem Grund werden sich die Gebühren für die Bewohner des Mansfelder Landes etwas erhöhen. Die Bürger des früheren Landkreises Sangerhausen können dagegen trotz der Einführung der Grünschnitt-Sammlung mit erheblichen Gebührensenkungen rechnen, weil die Berechnungsgrundlage verändert wurde.