Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hecht kommt in Karpfenteich
WALBECK/MZ. - Fischer Hagen Hepach aus Walbeck hat in diesem Jahr ein Experiment gestartet. Er zieht erstmalig in großen Mengen seine Karpfen selbst heran. Was am Ende für eine Menge prächtiger Silvesterkarpfen herauskommt, ist noch unklar. Das hänge von vielen Faktoren, nicht zuletzt vom Wetter, ab. "Aber man kann günstige Bedingungen schaffen", so Hagen Hepach.
Der Fischer hat für die Aufzucht eigens mehrere Teiche vorbereitet. Wichtig sei, dass die Tiere dort ausreichend Pflanzen finden, an denen sie ablaichen können. In einem Teich hat Hagen Hepach sogar extra Gras gesät. Und die Temperaturen müssten stimmen: Wärme über 23 Grad bevorzugt. Die kleinen Karpfen werden später sortiert, jeweils etwa gleichgroße kommen in den gleichen Teich. Dadurch würden sie sich besser entwickeln können. Wenn man unterschiedlich große Fische zusammenlassen würde, würden die kleineren Exemplare beim Fressen meist zu kurz kommen.
Zum Einsatz komme zudem der sprichwörtliche "Hecht im Karpfenteich". Zwei bis drei Hechte werde Hagen Hepach zu gegebener Zeit in jeden Aufzuchtteich geben. "Die nennt man nicht umsonst Polizeifische", so Hagen Hepach. Deshalb, weil sie die wertlosen Weiß- oder kranke Fische vertilgen.
Zum Teil auf eigene Produktion bei der Karpfenzucht setzt auch Ulrich Kulawik, Fischer am Kerner-, Binder- und Süßen See. Allerdings fehlen ihm die kleinen speziellen Aufzuchtteiche. Er behilft sich mit kleinen Folienteichen. Außerdem werden Karpfen im Alter von vier bis fünf Wochen in den Bindersee eingesetzt. Dort gebe es genug Kraut, in dem sich die Fische, die dann zwischen zwei und drei Gramm wiegen, verstecken können. Das biete Schutz unter anderem vor Kormoranen, die den Fischern jährlich eine beträchtliche Menge Fisch stibitzen.