Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Dummy ist an der Staumauer in Lebensgefahr
WIPPRA/MZ. - Bei strahlendem Sonnenschein wurden unter anderem Erfahrungen zu Abseiltechniken, passender Ausrüstung und über richtiges Verhalten am Seil, ausgetauscht. Eine Plattform im Internet vernetzte die hiesigen Kameraden mit Höhenrettern aus ganz Deutschland und die virtuellen Gespräche konnten der Realität weichen. Als Trainingsorte wurden die 17,8 Meter hohe Staumauer der Talsperre Wippra sowie den Romonta-Schornstein in Amsdorf gewählt.
An der Talsperre bekamen die Höhenretter Unterstützung von den Ortsgruppen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Hettstedt und Eisleben. So konnte das Abseilen eines Verunglückten, in diesem Fall eines Dummys, ins Boot geübt werden. Konzentration und Anspannung gehörten ebenso dazu wie Freude und Erleichterung, denn trotz zweifacher Sicherung und unzähliger Karabinerhaken ist jedes Klettern eine erneute Herausforderung.
Die Höhenkletterer reisten aus Marl, Nürnberg, dem Großraum Stuttgart und Hannoversch-Münden, an. Unter ihnen waren Mitglieder der Feuerwehren, Industriekletterer und Freizeitkletterer. Die Gruppe setzte sich aus 23 Männern und zwei Frauen zusammen. Eine von ihnen ist Astrid Stratmann aus Marl. Die 32-jährige Ärztin besteigt in ihrer Freizeit Felswände und nutzte die Gelegenheit sich intensiver mit den verschiedenen Rettungsarten, wie dem Abseilen am Schrägseil, auseinander zu setzen.
Die Rettungsassistentin Sandra Reichert aus Erlangen kam über Geo-Caching, eine moderne Form der Schnitzeljagd mittels Satelliten, und über den Berufswunsch Höhenklettern zum Internet-Forum. Schwindelig wird ihr nicht, doch so einerlei ist der Abstieg für sie nicht: "Es ist eine Überwindung über die Kante zu kommen, doch wenn du das geschafft hast, dann geht es".
Die Höhenrettungsgruppe des Landkreises Mansfeld-Südharz wurde im Jahr 2002 von der Feuerwehr Roßla ins Leben gerufen. Im Laufe der Jahre kamen zum Höhenrettungsgruppe Mitglieder der Feuerwehren aus Eisleben, Mansfeld, Röblingen, Roßla und Allstedt hinzu. Heute ist ein Team von 15 Mann im Ernstfall einsatzbereit.
Heiko Hennig ist der einzige Höhenretter unter den Mitgliedern der Röblinger Wehr. Er sagt: "Es ist eine Herausforderung in solchen Höhen sicher zu arbeiten". Genau dies ist einer der Gründe, weshalb man sich am Wochenende traf. Um sicher Leben zu retten. Die Höhenretter des Kreises sind derzeit einmal im Jahr im Einsatz.