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Lutherarchiv in Eisleben Lutherarchiv in Eisleben: Bauarbeiten verzögern sich

Von Jörg Müller 09.10.2015, 19:43
Das Gebäude des Lutherarchivs in der Seminarstraße ist fertig.
Das Gebäude des Lutherarchivs in der Seminarstraße ist fertig. Winterfeld Lizenz

Eisleben - „Endspurt am Lutherarchiv“ - unter diesem Titel berichtete die MZ im Frühjahr über die letzten Bauarbeiten an dem Gebäude in der Eisleber Seminarstraße. Aus dem geplanten Endspurt ist allerdings eher ein Langstreckenlauf geworden, denn über den Sommer hat sich das Projekt aus verschiedenen Gründen verzögert. Unter anderem, so der Sprecher der Stiftung Luthergedenkstätten, Florian Trott, mussten noch einmal finanzielle Mittel beantragt werden. Dazu kämen die üblichen Ausschreibungsverfahren mit den entsprechenden Fristen. Mittlerweile jedoch sind die letzten Aufträge vergeben und die Arbeiten haben begonnen.

Das Lutherarchiv entsteht in der ehemaligen Präparandenanstalt, kurz Präparande, einer seit 1836 bestehenden privaten Vorbereitungsschule für das Königliche Lehrerseminar. 1861/62 wurde dafür das Gebäude in der Seminarstraße errichtet.

Nach dem Umzug der Präparande 1911 in das heutige Gymnasium am Stadtpark wurde das Haus als Tischlerei und Wohnhaus genutzt. Der letzte Privateigentümer schenkte 2005 das seit langem leerstehende Gebäude der Stiftung Luthergedenkstätten. (jm)

„Das Außengelände wird wieder genau so gestaltet, wie es war“, sagt Raik Baumgarten, Verwaltungsleiter der Stiftung und Projektverantwortlicher. Wegen der engen Straßen im Petriviertel musste der Schöpfungsgarten hinter dem Gebäude als Standort für den Kran und Lagerplatz für Baumaterialien genutzt werden.

Station auf dem Lutherweg

Der Schöpfungsgarten ist 2008/09 vom Landschaftsarchitekturbüro Lohrer.Hochrein geschaffen worden - als Station auf dem Lutherweg. Das Areal wurde mit einer modellierten Landschaft gestaltet und mit Obstbäumen bepflanzt. Dies bezieht sich darauf, dass für Martin Luther das Paradies ein Obstgarten war - und Gott der Gärtner.

Noch kein Termin für Einweihung

Auch die Umfriedung des Schöpfungsgartens wird wieder hergestellt. Während der Bauarbeiten waren einige der Beton-Elemente abgebaut worden. Allerdings müssen zum Teil neue Fundamente für die Elemente gegossen werden. An der Bösen Sieben wird es einen Weg durch die Umfriedung geben, weil sich der Eingang zum Lutherarchiv im Garten befindet. Und natürlich wird auch das benachbarte Grundstück der Kirchengemeinde, das ebenfalls durch den Bau in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder hergerichtet.

Ziel sei, so Projektleiter Baumgarten, die Arbeiten bis Anfang November abzuschließen. Ob noch in diesem Jahr die Einweihung gefeiert wird, steht laut Stiftungssprecher Trott noch nicht fest. „Wir möchten dazu gern die Bundesbauministerin einladen.“ Die Stiftung sei mit dem Ministerium in Kontakt, um mögliche Termine abzustimmen.

In dem historischen Gebäude, das unter Leitung des Leipziger Architekten Sebastian Thaut saniert und umgebaut worden ist, wird die Stiftung Luthergedenkstätten ihre eigenen Buch- und Kunst-Bestände sowie die Turmbibliothek aus der Andreaskirche unterbringen. Die Baukosten betragen rund 1,5 Millionen Euro. (mz)