1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Laufen für den guten Zweck: Laufen für den guten Zweck: Marcel Schmidt geht mit Eisleber Schülern an den Start

Laufen für den guten Zweck Laufen für den guten Zweck: Marcel Schmidt geht mit Eisleber Schülern an den Start

Von Detlef Liedmann 24.02.2018, 16:00
Marcel Schmidt im Laufshirt und Medaillen aus Berlin und Thüringen.
Marcel Schmidt im Laufshirt und Medaillen aus Berlin und Thüringen. Detlef Liedmann

Eisleben - Zum fünften Mal starten dieses Jahr Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums Eisleben beim Lions-Benefizlauf in Halle und unterstützen mit ihren Spendern gemeinnützige Einrichtungen und Vereine, die sich für Menschen mit Behinderungen engagieren. Mittendrin wird dann auch wieder Marcel Schmidt sein.

Der stellvertretende Vorsitzende des Schulelternrates kümmert sich unter anderem um die Organisation des Transports sowie die Abrechnung der Spenden. Als Tochter Antonia vor fünf Jahren an Leukämie erkrankte, begannen Mitschüler, sie zu unterstützen. Erst verkauften sie auf einem Schülerflohmarkt ihre Lieblingsspielzeuge.

Schüler aus Eisleben starten bei „Halle läuft“ für den guten Zweck

Dann starten 27 Mädchen und Jungen bei „Halle läuft“. „In diesem Jahr werden wir mit viermal so vielen Teilnehmern dabei sein“, freut sich Schmidt. Tochter Antonia hatte sich 2014 gewünscht, dass ein Großteil des Geldes dem „Verein zur Förderung krebskranker Kinder“ zugute kommt.

Schmidt, mittlerweile gilt Tochter Antonia als geheilt, wird nicht müde, Spenden einzuwerben. „Aber die Schüler sind da auch sehr engagiert und erfindungsreich“, sagt der 44-Jährige, als IT-Spezialist am Oberlandesgericht Naumburg für die 25 Grundbuchämter des Landes zuständig.

„Sie sammeln bei Nachbarn oder machen Kuchenbasare“, erzählt der Eisleber. So sind mit Startgeldern (fünf Euro pro Teilnehmer) und Spenden pro gelaufener Runde (je ein Euro) in den vier Jahren mittlerweile 16.000 Euro zusammengekommen.

Schüler erlaufen fast 5.800 Kilometer für den guten Zweck

Mithin haben 273 Läufer des Gymnasiums rund um den Markt in Halle 7.728 Runden absolviert. Das entspricht 5.796 Kilometern. 68 davon kamen allein im vergangenen Jahr auf Schmidts Konto, der 10 Uhr auf die erste Runde gegangen ist und bis 18 Uhr unterwegs war. Für Schmidt nichts Außergewöhnliches.

Nach seinem ersten Marathon in Berlin 2016, er brauchte weniger als vier Stunden, nahm er im Vorjahr beim Thüringen Ultra 100 Kilometer unter die Schuhe. Gut zwölfeinhalb Stunden brauchte er für die Strecke, hat sich mit fünf- bis sechsmal Training pro Woche vorbereitet. „Aber dann hat meine Frau erstmal die Reißleine gezogen“, lacht er.

Jetzt gehen beide nach Sangerhausen tanzen. „Das fordert den Körper auch, aber wir haben mehr Zeit füreinander und miteinander.“ Ansonsten fordert Tochter Antonia ( „Wir sind immer offen mit der Krankheit umgegangen“) die ganze Aufmerksamkeit Schmidts und seiner Frau Monika. Denn die vielen Monate Chemotherapien haben ihre Spuren hinterlassen. „Antonia geht aber weiter zum Klavierunterricht. Da findet sie Ablenkung und es hilft, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten“, erzählt Marcel Schmidt.

Großspender und Kinder unterstützen Spendenaktion

Auf die Frage, wo das Geld für den Lauf herkommt, antwortet er so: „Wir haben wechselnde Großspender. Aber wenn ich einen Umschlag aufmache mit einer Karte und Krakelschrift darauf, weiß ich, dass die drei oder fünf Euro von einem Kind kommen und bin immer besonders berührt“, so Schmidt.

Elternvertreter sei der studierte Rechtspfleger eigentlich schon immer gewesen. „Und als ich gefragt wurde, ob ich im Schulelternrat am Gymnasium mitmachen möchte, habe ich Ja gesagt.“ Schmidt versteht sich dort in erster Linie als Kommunikator zwischen Eltern und Schülern mit der Schulleitung und umgekehrt. „Gemeinsam lässt sich vieles leichter lösen“, weiß Schmidt und meint damit auch den Benefizlauf. (mz)