Kreiskirchentag Eisleben Kreiskirchentag Eisleben: Wegen Denkmalsanierung muss Markttreiben angepasst werden
Eisleben/Mansfeld - Seit zwei Jahre laufen die Vorbereitungen für den Kreiskirchentag in fünf Wochen in Eisleben. Akribisch haben die Verantwortlichen den Marktplatz für die Bühne und den Aufbau der 45 Stände ausgemessen. Jetzt, mitten in der heißen Phase, wurden all die Planungen über den Haufen geworfen. Schuld daran ist die dringend notwendig gewordene Sanierung des Sockels vom Luther-Denkmal. Das Areal um die Bronzestatue ist deswegen eingezäunt und dadurch gibt es weniger Platz für das bunte Markttreiben rund um das Denkmal.
Auf dem Markt wurde umgeplant
„Damit haben wir nicht gerechnet“, räumt Andreas Berger, Superintendent des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda, ein. Doch inzwischen wurde umgeplant. Die Zelte mit den Infoständen und Angeboten von Fördervereinen sind neu verteilt worden. Luther wird allerdings schon nach Pfingsten vom Sockel gehoben. Den Kirchentag vom 17. bis 19. Juni in seiner Heimatstadt kann er damit nicht hautnah verfolgen. Die Absperrgitter bleiben für die Bauarbeiten. Auch Touristen und Besucher der Stadt müssen aus diesem Grund schon seit einigen Tagen Abstand halten.
Doch gerade Zäune passen nicht so recht ins Bild des Zusammentreffens der evangelischen Christen aus 221 Orten zwischen Saale und Unstrut sowie dem Süßen See und dem Thüringer Becken. „Wir wollen uns offen zeigen. Jeder ist willkommen“, so Berger. Er hofft, dass viele Menschen das Angebot annehmen, sich umschauen und einfach mitzufeiern. Unter dem Motto „...und du mein Schatz“ hält der Kirchenkreis ein breites Spektrum an Veranstaltungen in Eisleben und Mansfeld bereit.
Dabei geht es um Schätze, die man überall entdecken kann. Die Spanne soll alle Lebensbereiche abdecken. So die Bergbaugeschichte, die Kirchen als Bauwerke und natürlich auch Liebe und Familie. Eine junge Frau, die in Sangerhausen ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, hat dazu Interviews geführt, die in einen Film über den Kirchenkreis eingeflossen sind.
Auftakt bildet "Lebendige Lutherrose"
Den Auftakt der dreitägigen Veranstaltung vollziehen 570 Mädchen und Jungen in Mansfeld. Sie wollen die Lutherstätten erkunden und sich zum Abschluss als „lebendige Lutherrose aufstellen“, so Berger. Dazu werden verschiedenfarbige Mützen und Basecaps verteilt. Die Resonanz für den Auftakt war so groß, dass die Leitung des Kirchenkreises etlichen Schulklassen absagen musste. Zum „Vorglühen in Eisleben“, so Pfarrerin Simone Carstens-Kant, wurde die DDR-Kultband „Lift“ angeheuert. Die „Schnongse“ aus Eisleben und eine Trommler-Gruppe mit Flüchtlingen aus Hettstedt soll auf deren Konzert einstimmen. „Wir haben versucht, viele Mitwirkende aus der Region ins Programm einzubauen“, so die Pfarrerin vom Taufzentrum in der Petrikirche.
Dort lädt tags darauf Margot Käßmann, die Botschafterin der Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017, zu einer Bibelstunde ein. Dabei geht es um die Geschichte vom „Goldenen Kalb“. Sie sei gespannt, welche Gedanken die frühere Bischöfin dazu in die Debatte einwirft, so Carstens-Kant.
Erwartungsvoll sehen die Veranstalter auch dem Auftritt von Jens Bullerjahn entgegen. Der ehemalige Finanzminister von Sachsen-Anhalt aus Ziegelrode will mit Leuten über das Leben in der Bergbauregion Mansfelder Land ins Gespräch kommen. Auch der Luther-Experte Heinz Schilling, der ein vielbeachtetes Buch über den „Rebell in einer Zeit des Umbruchs“ geschrieben hat, zählt zu den Gästen.
50 Workshops an drei Tagen
Rund 50 Workshops laufen an den drei Tagen. Am Abend des 18. Juni können sich die Besucher auf ein besonderes Spektakel freuen. Dann werden die Andreaskirche und die Annenkirche in Eisleben in ein Lichtermeer getaucht. Dazu gibt es ein Musikfeuerwerk. Auch ein Luther-Musical von Kindern soll seine Premiere zum Kreiskirchentag feiern. (mz)
Mehr zum Programm unter www.kirchenkreis-eisleben-soemmerda.de