Kloster Helfta: Kloster Helfta: Kein Glück mit dem Hotel

Eisleben - Das Kloster Helfta hat kein Glück mit seinem Hotel: Auch der dritte Betreiber ist jetzt gescheitert. Wie Priorin Christiane Hansen der MZ mitteilte, hat die Stiftung St. Marien zu Helfta das Pachtverhältnis mit der Rentsch Hotels GmbH zum 31. August beendet.

Das Hotel ist damit erneut geschlossen. Zu den Gründen für die Vertragsauflösung sagte die Priorin auf Nachfrage lediglich, die Pächter hätten Vereinbarungen nicht eingehalten. Näher wollte sie darauf nicht eingehen. Zugleich betonte die Priorin, dass das Gästehaus des Klosters nach wie vor geöffnet und Besucher dort willkommen seien.

Was die künftige Nutzung des Hotels betreffe, werde die Stiftung demnächst weiteres mitteilen, kündigte Priorin Hansen an.

Das Hotel An der Klosterpforte wurde 2002 eröffnet. Eine private Betreibergesellschaft investierte acht Millionen Euro, das Land gab 2,2 Millionen Euro Fördermittel dazu. Wegen anhaltender wirtschaftlicher Probleme übernahm 2009 eine extra gegründete Hotel GmbH des katholischen Bistums und der Stiftung Kloster Helfta das Haus mit 44 Zimmern, um es vor dem Aus zu retten.

Ein Sanierungskonzept und die Suche nach neuen Investoren blieben aber erfolglos. Im September 2013 teilte das Bistum mit, dass es nicht gelungen sei, das Hotel aus den roten Zahlen zu bringen. Deshalb müsse das Haus Ende November 2013 geschlossen werden.  (jm)

Die bisherigen Betreiber Amanda und Eckehardt Rentsch waren am Dienstag für die MZ nicht zu erreichen. Genau vor einem Jahr, am 1. September, hatten sie das frühere Hotel An der Klosterpforte als Hotel Kloster Helfta neu eröffnet. Das Ehepaar, das seit Jahrzehnten in der Hotel-Branche tätig ist, hatte zuvor ein Haus in Dölzig bei Leipzig geführt.

In das Hotel und das Klostergelände in Helfta habe sie sich auf den ersten Blick verliebt, sagte die neue Direktorin, die aus Südafrika stammt, damals im Gespräch mit der MZ. Das Haus habe auf jeden Fall Potenzial, so Rentsch, Veranstaltungen und Tagungen seien in der Planung.

Allerdings sind die Pläne offenbar nicht aufgegangen, denn zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung ist das Hotel im vergangenen Jahr immer weniger präsent gewesen. Bis auf einige klassische Konzerte gab es im Mechthildsaal keine Veranstaltungen mehr. Auch der Lions-Club Eisleben konnte sich mit den neuen Betreibern nicht über die Nutzungskonditionen für den Mechthildsaal einigen und verlegte seinen traditionellen Benefizball in die Röblinger Festscheune.

Auf dem Klostergelände hat sich die Nachricht schon herumgesprochen. Die Besucher Renate und Manfred Fochler aus Magdeburg finden es „sehr schade“, dass das Hotel und die Gaststätte im Kloster geschlossen sind. „Es gab dort immer ein leckeres Frühstück“, sagt die pensionierte Lehrerin. Sie hat mit ihrem Mann schon mehrmals das Kloster besucht, weil ihnen die Atmosphäre gefällt. Diesmal sind sie bei den Ordensschwestern untergekommen.

Beide wohnen übrigens im Hundertwasserhaus in der Landeshauptstadt. Dort gebe es auch ein Hotel, dessen erster Betreiber pleite gegangen war. Dann habe ein junger Mann mit einem völlig neuen Konzept „den Laden übernommen“. Und seither laufe das Hotel, wie sie der MZ erzählen. Vielleicht brauche ja auch das Kloster-Hotel in Helfta ein frisches Konzept, rätseln sie über die Gründe für die Schließung. (mz)