Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda: Acht Stellen für Pfarrer fallen bis 2025 weg

Eisleben/Hettstedt - Die Synodalen des evangelischen Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda haben den Haushaltsplan für 2016 beschlossen. Wie Superintendent Andreas Berger sagt, sei der Schwerpunkt der Herbstsynode die Stellenplanung gewesen - für die Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker. Unter anderem sei vorgesehen, die Pfarrstelle Straßberg aufzulösen und die Kirchengemeinden den Pfarrbereichen Stolberg und Roßla zuzuordnen. Die Synode ist das „Parlament“ des Kirchenkreises.
30 Prozent weniger Einnahmen
Wie Berger sagt, leben zurzeit rund 27.000 evangelische Christen im Kirchenkreis. Doch ihre Zahl geht zurück - um 3,5 Prozent jährlich. „Wir rechnen damit, dass im Jahr 2025 nur noch etwa 21.500 Gemeindeglieder zum Kirchenkreis gehören“, sagt der Superintendent. Entsprechend würden sich auch die Einnahmen verringern. Der Kirchenkreis rechne in diesem Zeitraum „mit voraussichtlich 30 Prozent weniger Einnahmen“.
Konkret besagt die Stellenplanung, dass es in den nächsten Jahren im Kirchenkreis 23 Stellen für Pfarrer, fünf Stellen für Kirchenmusiker und acht Stellen für Gemeindepädagogen geben wird. Hinzu kommen Stellen für die Gefängnisseelsorge, Diakonie, drei Schulpfarrstellen und eine Stelle für die Reformationsgedenkstätten in Eisleben und Mansfeld.
Das bedeutet aber auch, dass es bis zum Jahr 2025 acht Pfarrstellen weniger werden. So fällt unter anderem die Stelle in Straßberg weg, die seit dem Wegzug von Pfarrer Thomas Reim ohnehin nicht mehr besetzt ist. „Die Kirchengemeinden Straßberg, Hayn, Schwenda, Breitenstein und Dietersdorf gehören künftig zur Pfarrstelle Stolberg. Wolfsberg, Horla, Rotha und Breitenbach kommen zur Pfarrstelle Roßla hinzu“, erläutert Berger.
Pfarrer zur Entlastung der Kollegen
„Trotz manch schmerzhafter Kürzungen - die Synodalen haben die Planung einstimmig verabschiedet“, so Berger. Der Perspektivausschuss des Kirchenkreises habe alle Kirchengemeinden im Vorfeld der Planung angesprochen, viele Rückmeldungen erhalten und einfließen lassen. So sei es gelungen, den Rückgang der Stellen für Pfarrer und Gemeindepädagogen „noch erträglich zu gestalten“.
In den vier Regionen werde es künftig jeweils eine zusätzliche Entlastungspfarrstelle geben; so könnten Kollegen bei Krankheit oder nicht besetzten Pfarrstellen unterstützt werden. So könnten aber auch innovative Projekte in den Gemeinden gefördert werden: etwa umfangreichere Angebote für Kinder und Jugendliche oder die Stadtteilarbeit. „Wir werden in den nächsten Jahren verstärkt mit den Gemeinden, aber auch mit Vereinen, Kommunen und Nichtchristen ins Gespräch kommen über die künftigen Herausforderungen für unsere evangelische Kirche.“
Eine (kleinere) Herausforderung dürfte der Kreiskirchentag werden. Er findet vom 17. bis 19. Juni 2016 in Eisleben statt. Die größere folgt dann 2017 mit dem Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“. (mz)