Kinderhaus stellt sich vor
Eisleben/Helfta/MZ. - Alle Räumlichkeiten der integrativen Einrichtung, in der auch Kinder mit Behinderungen betreut werden, konnten von interessierten Besuchern in Augenschein genommen werden. Auch über das erzieherische Konzept, das sich hinter der Montessori-Pädagogik verbirgt, wurde ausführlich informiert.
15 Krippenplätze für Kinder ab einem Jahr sowie 35 Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige hat das Montessori Kinderhaus anzubieten. "Inzwischen sind wir fast ausgebucht", erzählt Kindergarten-Leiterin Michaela Mock. Mit dem Neubau, der als Ersatz für die Kita "Hüttengrund" errichtet wurde, ist eine wirklich schöne Einrichtung entstanden. Träger des Kinderhauses ist das Kloster Helfta.
"Kinder sind der Bauherr ihrer selbst" oder "Hilf mir, es selbst zu tun", lauten zwei Leitsätze der Montessori-Pädagogik. Daran halten sich die speziell ausgebildeten Erzieherinnen im Helftaer Kinderhaus und lassen den Jungen und Mädchen weitestgehend freien Lauf bei der Entdeckung ihrer Umwelt. Arbeitsgrundlage sind spezielle Materialien, mit denen sich die Kinder je nach Belieben beschäftigen können.
Sie werden unter anderem schon früh an Sprache und Mathematik herangeführt. Viel Wert wird zudem auf Übungen des täglichen Lebens und soziale Erziehung gelegt. Viele Spielzeuge sind darauf ausgelegt, dass die Kinder ihre fünf Sinne schulen können. "Unsere Arbeit hat viel mit Beobachtung zu tun", beschreibt Michaela Mock die Rolle der insgesamt fünf Erzieherinnen im Montessori Kinderhaus. Man müsse ein Fingerspitzengefühl für die Interessen der Jungen und Mädchen entwickeln. Nur dann könne man genau zum richtigen Zeitpunkt Hilfe zum Lernen anbieten. Denn was die Kinder wann am besten lernen, ist individuell verschieden, besagt die Montessori-Pädagogik.
Noch viele weitere Möglichkeiten des etwas anderen Lernens werden den Kindern in der Helftaer Einrichtung geboten. Richtig austoben können sie sich beispielsweise im so genannten Werk- und Matschraum, Entspannen und Konzentration sammeln dagegen in dafür vorgesehenen Bereichen oder im Sportraum. Für geistig oder körperlich behinderte Jungen und Mädchen steht ein spezielles Therapiezimmer zur Verfügung, wo sich Physiotherapeuten und Heilpädagogen um die Förderung dieser Kinder kümmern.
Gesellschaftsspiele, ein täglicher Morgenkreis und gemeinsames Kochen in der Cafeteria sollen die Kommunikation der Kindern anregen. Das Gesamtkonzept scheint anzukommen, wie Mandy Fronzak aus Helfta bestätigte. Ihr zweieinhalbjähriger Sohn Marcel wird derzeit im Krippenbereich des Montessori-Kinderhauses betreut und fühlt sich pudelwohl dort.