Hettstedt Hettstedt: Tierschützer bitten Stadt zur Kasse
HETTSTEDT/MZ. - "Die Fundtiere aufzunehmen, ist eine sehr kostenintensive Sache", begründet Christine Bril, Vorsitzende des Vereins, die Forderung. Allein pro Jahr kämen mehr als 10 000 Euro zusammen, die für die Genesung, Kastration und teilweise langfristige Unterbringung aufgebracht werden müssen.
Bisher sind die Zahlungen für die Aufwendungen aber häufig ausgeblieben. "Jetzt wird einiges passieren", kündigt Bril deshalb an.
Dabei sah es noch vor wenigen Wochen nach einer gütlichen Einigung mit der Stadt aus. Von einem Pilotprojekt war die Rede, bei dem der Verein finanziell von der Stadt Hettstedt unterstützt würde. So sollten die Tierschützer die herrenlosen Katzen zum Tierarzt bringen, die Kosten für die Kastration sollte die Stadt übernehmen.
Nun flatterte Christine Bril die erste Rechnung eines Tierarztes aus Gorenzen in Höhe von 639 Euro ins Haus. "Die Rechnung wurde von der Stadt weiter an mich geschickt", sagt Bril. Die Vereinsvorsitzende weigert sich aber zu bezahlen. Vielmehr sieht sie die Stadt in der Pflicht. Seit mehr als vier Wochen wartet Tierarzt Walter Gießler nun schon auf die ausstehende Zahlung für die Behandlung von mehr als ein Dutzend Katzen aus Hettstedt. Noch sei er aber geduldig. Falls das Geld aber bis spätestens übernächste Woche nicht überwiesen ist, wolle er eine Mahnung an die Stadt schicken.
Eine offene Rechnung ist Hettstedts Bürgermeister Jürgen Lautenfeld (parteilos) indes nicht bekannt. Er wird der Sache aber noch in dieser Woche auf den Grund gehen, versicherte er auf Nachfrage der MZ. Von einem Kastrationsprogramm hingegen sei seitens der Stadt aber nie gesprochen worden, stellte Lautenfeld klar. "Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, ob die Kosten für Kastrationen die Stadt übernimmt." Dafür würden im Haushalt 25 000 Euro bereit stehen.