Hedersleben Hedersleben: Kein Straßenzustand

hedersleben/MZ - Für Kurt von der Gönne steht eins fest: So kann der Zustand der Straßen rings um Hedersleben nicht bleiben. Sowohl in Richtung Dederstedt richtet sich sein Groll, also auch in Richtung Schwittersdorf. „Ich frage mich wirklich, ob Hedersleben vergessen wurde“, sagt er. Die Straße nach Dederstedt sei nur einspurig angelegt, zwar asphaltiert und mit Ausweichbuchten versehen, aber die seien teilweise so ungünstig angelegt worden, dass man manchmal gar keine Chance habe, die Ausweichmöglichkeiten auch zu nutzen. Noch gefährlicher sind die Kurven. „Das hier noch nichts passiert ist, grenzt an ein Wunder“, meint von der Gönne. Die Straße, die eigentlich nur ein asphaltierter Feldweg ist, wurde eigentlich als eine Umleitungsstrecke für die gesperrte Landesstraße 160, nach einem Erdfall hergerichtet.
Noch schlimmer sei aber der Zustand der Landesstraße 160 nach Schwittersdorf, meint von der Gönne. Diese ist bis zur Kreisgrenze zum Saalekreis gepflastert. Allerdings sei sie nicht nur extrem wellig, sondern auch bei Nässe äußerst rutschig.
Zudem sei die Fahrbahn für zwei entgegen kommenden Fahrzeuge viel zu eng. Manch einer versuche die Straße inzwischen gänzlich zu meiden. Darunter auch Werner Deutschbein aus Oberrißdorf: „Lieber nehme er ein paar Kilometer Umweg in Kauf, als sich und sein Fahrzeug über diese Straße zu quälen. Das ist die schlimmste Straße hier im Kreis.“
Vor allem aber stößt dem Hedersleber von der Gönne bitter auf, dass zwar Schilder „Straßenschäden“ aufgestellt wurden, aber bisher nichts getan wurde, um diese Straße vernünftig befahrbar zu machen.
Beim Hedersleber Ortsbürgermeister Lars Jennert habe er sich zwar schon öfter über die Straßen beschwert, der gebe sich aber machtlos, sagt von der Gönne. „Ich habe mich sogar schon beim Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr beschwert“, so Jennert. Dort wisse man inzwischen um die Probleme und habe sich die Straßen und Wege bereits angesehen, bekam er als Antwort vom Landesministerium.
Die L 160 stünde vor allem wegen des geringen Verkehrsaufkommens nicht ganz oben auf der Prioritätenliste des Ministeriums ist einem Schreiben der Behörde zu entnehmen. Man wolle aber noch in diesem Jahr mit einem Teil der Sanierung der Landstraße beginnen, teilte das Ministerium Jennert mit. Dabei geht es wieder um das schon einmal gesperrte Teilstück der Kreuzung L151/L160 in Richtung Oberrißdorf, bis zum Erdfall aus dem vergangenen Jahr. Dort soll die Fahrbahn auf einem etwa 500 Meter langen Teilstück ersetzt werden. Die Bauarbeiten werden sich nach Angaben der Landesbaubehörde in Halle allerdings noch bis zum kommenden Jahr verzögern. Grund sind die Hochwasserschäden an anderen Straßen in Sachsen-Anhalt, denen oberste Priorität gilt und die zuvor behoben werden müssen.
An dem asphaltierten Feldweg von Hedersleben nach Dederstedt könne das Land aber auch nichts machen, dafür ist die Kommune zuständig, die laut Hederslebens Ortsbürgermeister Jennert in absehbarer Zeit nichts unternehmen wird.
