1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Großeinsatz am Süßen See: Großeinsatz am Süßen See: Zusammenstoß zwischen Lkw und Kremser simuliert

Großeinsatz am Süßen See Großeinsatz am Süßen See: Zusammenstoß zwischen Lkw und Kremser simuliert

Von Jörg Müller 27.05.2016, 18:44
Zwei „Opfer“ waren unter tonnenschweren Betonplatten eingeklemmt.
Zwei „Opfer“ waren unter tonnenschweren Betonplatten eingeklemmt. Klaus Winterfeld

Seeburg - Zu so einem Groß-Einsatz will kein Feuerwehrmann gern gerufen werden: Ein Lkw und ein Kremserwagen stoßen zusammen - zehn Menschen werden zum Teil lebensgefährlich verletzt.  Zwei Opfer sind unter tonnenschweren Betonplatten eingeklemmt, zwei weitere werden in den nahe gelegenen See geschleudert und müssen mit einem Boot gerettet werden.

„So etwas habe ich in echt zum Glück noch nicht erlebt“, sagt Michael Jentsch, Zugführer bei der Ortsfeuerwehr Röblingen. Der schwere Unfall am Nordufer des Süßen Sees zwischen Seeburg und Wormsleben, mit dem Jentsch  und seine Kameraden am Freitagabend konfrontiert sind, ist eine Einsatz-Übung.  62 Feuerwehrleute  der Ortsfeuerwehren  Röblingen, Seeburg, Erdeborn, Aseleben, Wansleben,  Amsdorf und  Hornburg nehmen daran teil. 

Nur wenige Eingeweihte

„Eine so komplexe Situation stellt sehr hohe   Anforderungen an die Einsatzkräfte“, sagt Alexander Laßbeck, Gemeindewehrleiter  der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land. Der 32-jährige Berufsfeuerwehrmann hat sich das Szenario  ausgedacht und mit wenigen Eingeweihten vorbereitet. Ein hallesches Baumaschinen-Unternehmen, bei dem Feuerwehrmann  Felix Müller arbeitet, hat den Lkw zur Verfügung gestellt; der Kremser kommt vom Hochzeits-Service Mansfelder Land.  Die meisten „Verletzten“  sind Puppen; in den See steigen Susanne  Breitenbach und Kelvin Habermann, die schwimmfähige Kälteschutzanzüge der Feuerwehr tragen.

Mehr zum Thema lesen Sie auf der folgenden Seite.

Die Ortsfeuerwehren sind vorher nicht über die Übung informiert; sie erfahren aber  nach der Alarmierung, dass es kein  echter Einsatz ist.
Trotzdem legen sich natürlich alle ins Zeug.  Acht Minuten nach dem Alarm um 19.55 Uhr sind die  Röblinger als Erste vor Ort - gefolgt von Seeburg und Erdeborn.  „Die Herausforderung für den Einsatzleiter ist, die komplexe Lage schnell zu analysieren und die Einsatzschwerpunkte   festzulegen“, sagt Laßbeck, der  das Geschehen beobachtet und später auswerten wird.       Einsatzleiter Jentsch löst die Aufgabe souverän: Er fordert mehrere Rettungswagen für die unter den Betonplatten und unter dem Traktor eingeklemmten Personen an und teilt die Trupps ein, die mit so genannten Kraftkissen und Lufthebern ans Werk gehen.

Zufrieden mit dem Einsatz

Außerdem wird ein Schlauchboot zu Wasser gebracht. Gemeindewehrleiter Laßbeck hatte zwar an den Einsatz des Luftkissenboots gedacht, „aber das Schlauchboot ist auch okay“.   „Die kompliziertesten Situationen  sind die an dem Lkw und an dem  Traktor“, so Laßbeck. Insgesamt sei er sehr zufrieden, sagt er bei der Auswertung.

Die Feuerwehren hätten sehr gut zusammen gearbeitet. „Und es ging deutlich schneller, als ich erwartet hatte.“ Auch Einsatzleiter Jentsch zieht ein positives Resümee:  „Es war ein gutes Zusammenspiel. Jede Wehr hat gezeigt, was sie kann.“ (mz)