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Bakteriologische Verunreinigung des Trinkwassers in Erdeborn Grenzwerte überschritten: Das Abkochgebot in Erdeborn kann noch nicht aufgehoben werden

Suche nach der Quelle der Verunreinigung läuft noch. Mit Chlorbleichlauge wird den Enterokokken im Hochbehälter in Erdeborn zu Leibe gerückt.

Von Beate Thomashausen 15.08.2024, 17:47
Das Trinkwasser in Erdeborn muss weiterhin abgekocht werden.
Das Trinkwasser in Erdeborn muss weiterhin abgekocht werden. (Foto: Lukas Schulze/dpa-Zentralbild/dp)

Erdeborn/MZ - Das Abkochgebot für Trinkwasser hat weiter Bestand in Erdeborn und das voraussichtlich noch bis Ende der nächsten Woche, war jetzt vom Trinkwasserversorger Midewa auf Anfrage zu erfahren. Trotz aller Bemühungen wurden in dieser Woche weiterhin Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt. Im Trinkwasser in Erdeborn wurden Enterokokken festgestellt. Sie können unter anderem Durchfallerkrankungen verursachen. In dieser Zeit werden nahezu täglich in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt angepasste Maßnahmen besprochen, um die einwandfreie Qualität des Trinkwassers wiederherzustellen.

Hochbehälter auf Haarrisse untersucht

Aber es gibt mittlerweile auch zuversichtlich stimmende Entwicklungen in Sachen Erdeborner Trinkwasser: „Die bisher ergriffenen Maßnahmen haben gute Ergebnisse erzielt. Sie haben vor allem bewirkt, dass im Netz verteilte Mikroorganismen abgetötet wurden“, informierte Michaela Haltrich, die Leiterin der Midewa-Niederlassung Mansfelder Land - Querfurter Platte. Weiterhin seien winzige Risse in den Betonwänden des Hochbehälters Erdeborn abgedichtet worden. Hier könnte eine Ursache für die Verunreinigung des Trinkwassers im Ortsnetz liegen und damit eine mögliche Eintrittsstelle für Bakterien. „Wir sind dieser Möglichkeit frühzeitig nachgegangen und haben nacheinander die einzelnen Speicherkammern des Hochbehälters geleert und unter anderem auf Haarrisse hin untersucht“, so Haltrich. Indes geht auch nach Abdichtung der Risse im Behälter die Suche nach der Quelle der Verunreinigung weiter, hieß es weiter.

Engmaschige Laboranalytik ist bei Qualitäts-Einschränkungen unerlässlich

Die Desinfektion sei durch Zugabe von Chlorbleichlauge im Hochbehälter Erdeborn erfolgt. Dass diese Maßnahmen erfolgreich waren, bestätigten uns die Ergebnisse der täglich genommenen Proben und die Tatsache, dass sich die Werte deutlich verbessert haben. Eine engmaschige Laboranalytik sei bei Qualitäts-Einschränkungen unerlässlich, ergänzte Marko Hahn, Technischer Leiter der Midewa. Jedoch hätten die bisher für das Ortsnetz eingeleiteten Maßnahmen offenbar nicht gereicht, um das Abkochgebot bereits aufheben zu können.

Abngekochtes Wasser kann ohne Bedenken genutzt werden

Das abgekochte Wasser könne ohne Bedenken getrunken und im Haushalt genutzt werden, so Haltrich, da es sich um eine bakteriologische Verunreinigung des Trinkwassers handele, die definitiv beim Erhitzen unschädlich gemacht werde. Da die Versorgung nicht unterbrochen werde, gebe man „Mobiles Trinkwasser“ nicht an alle Haushalte, sondern nur an die Kitas und die Grundschule aus.