Geschwister-Scholl-Grundschule Geschwister-Scholl-Grundschule: Saniertes Gebäude wird pünktlich fertig

Eisleben - Heike Georges findet kaum Worte, so begeistert ist sie. „Es ist alles so schön geworden“, sagt die Leiterin der Eisleber Geschwister-Scholl-Grundschule. Sie hebt vor allem die Farbgestaltung hervor. „Und erst die Aula, die ist einfach spitze“, schwärmt sie. Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude an der Ecke von Friedrich-Koenig- und Hessestraße ist seit vergangenem Sommer innen saniert und modernisiert worden.
Die 218 Kinder mussten für ein Jahr in das ehemalige Gymnasium in der Bergmannsallee gehen. „Sie sind natürlich schon sehr gespannt“, sagt die Schulleiterin, die hofft, dass die Kinder sorgsam mit ihrer so toll hergerichteten Schule umgehen werden.
Schulsanierung durch Stark-V-Programm finanziert
Finanziert worden ist die Baumaßnahme über das sogenannte Stark-V-Programm. Rund zwei Millionen Euro haben der Bund (90 Prozent) und das Land (zehn Prozent) zur Verfügung gestellt. Unter anderem sind in den Klassenräumen dezentrale Lüftungsanlagen und Brandmelder sowie schallabsorbierende Wand-Elemente eingebaut worden.
Außerdem gibt es jetzt eine Außen-Treppe als zweiten Rettungsweg sowie einen Aufzug für behinderte Kinder. Die Farbgestaltung orientiere sich am Originalzustand, so Sven Kassik, Sachgebietsleiter des Gebäudemanagements in der Stadtverwaltung. Ein Restaurator habe dies untersucht. Alle Arbeiten seien mit dem Denkmalschutz abgestimmt worden. Vor allem sei es den Firmen gelungen, den engen Zeitplan einzuhalten. Denn die Ausweichschule stand nur für genau ein Jahr zur Verfügung.
Schwammbefall in der Decke - Mehrkosten verursacht
Mehrkosten sind laut Kassik unter anderem entstanden, weil in einer Decke Schwammbefall entdeckt worden sei. Auch mit den alten Bodenbelägen habe es unerwartete Probleme gegeben. Mit rund 200.000 Euro - was zehn Prozent der Gesamtsumme entspricht - würden die Mehrkosten für so ein altes Gebäude aber absolut im Rahmen liegen, so Fachbereichsleiter Michael Richter zur MZ.
Während fast alle Klassenräume mit interaktiven Tafeln ausgestattet werden, ist in einem Raum noch eine historische Wandtafel erhalten. Sie konnte mit Hilfe von Spenden restauriert werden. „Offen ist jetzt noch die Sanierung der Sporthalle“, sagt Stadt-Mitarbeiter Ralph Andree. „Wir haben dafür Mittel aus dem Stark-III-Programm beantragt.“ Mit einem Bescheid rechnet die Stadt etwa zum Jahreswechsel. Die Kosten sind mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Davon könnten etwa 480.000 Euro gefördert werden.
Sporthalle der Torgarten-Grundschule soll Anfang 2019 saniert werden
Für eine andere Sporthalle, die der Torgarten-Grundschule, ist laut Andree der Förderbescheid bereits eingegangen. Die Sanierung der Sporthalle soll im Februar/März kommenden Jahres beginnen und etwa bis Jahresende dauern. Hier betragen die Kosten rund 1,4 Millionen Euro - bei einer Förderung von rund 670.000 Euro.
Mit der Innensanierung der Scholl-Schule seien nun alle vier kommunalen Grundschulen in Eisleben saniert, sagt Kassik. „Wir haben jetzt noch einmal aus einem besonderen Förderprogramm 570.000 Euro für einen zweiten Rettungsweg in der Schloßplatz-Schule bekommen.“ Zudem seien dort Brandschutz-Maßnahmen geplant.
Sanierung der Eisleber Kita „Haus Sonnenschein“ startet in wenigen Monaten
Zwei weitere Stark-Projekte betreffen Kindertagesstätten. Ende dieses Jahres wird voraussichtlich die Sanierung der Kita „Haus Sonnenschein“ starten. Die große Herausforderung dabei sei, die 120 bis 125 Kinder auf die anderen Einrichtungen zu verteilen, wie Carsten Zeugner von der Stadtverwaltung sagt. „Wir sind dabei, zusätzliche Räumlichkeiten zu schaffen.“ Die einjährige Baumaßnahme wird rund 630.000 Euro kosten.
Circa 350.000 davon kommen als Fördermittel aus dem Stark-III-Programm. Außerdem hat die Stadt Mittel für die Kita „Volkstedter Zwerge“ beantragt. „Wir rechnen Ende dieses Jahres mit dem Bescheid“, so Zeugner. Hier würden die Kosten bei rund 645.00 Euro liegen, bei rund 485.000 Euro Förderung.
Aus dem Stark-III-Programm der EU und des Landes wird vor allem die energetische Sanierung und Modernisierung öffentlicher Einrichtungen gefördert. Stark V ist ein Programm des Bundes und des Landes, mit dem finanzschwache Kommunen bei Investitionen unterstützt werden. Wenn die noch ausstehenden Anträge der Lutherstadt genehmigt werden, sind über die beiden Programme insgesamt 6,4 Millionen Euro in Eisleben investiert worden, davon 4,3 Millionen Euro Fördermittel. (mz)

