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Generationenwald Generationenwald im Landkreis Mansfeld-Südharz: Eine Roteiche für den kleinen Matteo

Von Susann Salzmann 09.10.2016, 18:31
Familie Vogler und ihr Sohn Matteo sind stolz über den Baum, den sie im Generationenwald gepflanzt haben.
Familie Vogler und ihr Sohn Matteo sind stolz über den Baum, den sie im Generationenwald gepflanzt haben. Salzmann

Holzzelle/Rothenschirmbach - Groß und stark soll der fünf Monate alte Matteo einmal werden, wünschen sich seine Eltern Kristin Vogler und Stefan Peters. So stark und unerschütterlich wie die „Deutsche Eiche“. Mit diesem Leitsatz im Hinterkopf pflanzt die Familie mit 26 weiteren insgesamt 40 Roteichen im angelegten Generationenwald zwischen Holzzelle und Rothenschirmbach. Mit dem Pflanzen des Roteichensetzlings sieht die 29-jährige Mutter gleich zwei positive Dinge miteinander verbunden: Einerseits eine lebenslange Erinnerung für ihren Sohn, andererseits eine Geste für die Umwelt.

Sturm in 2015 hat Bäume reduziert

Der Platz, an dem die jungen Bäumchen gesetzt werden, ist ansonsten lichtdurchfluteter als vor dem 7. Juli 2015. Der damals über die Region hinweggefegte Sturm habe den Wald sehr ausgedünnt, erzählt der zuständige Revierförster Manfred Kallmeier. „Auf dieser Fläche, auf der wir heute pflanzen, müssen Sie sich die doppelte Menge an Bäumen vor dem Sturm vorstellen“, klärt er die jungen Familien auf.

Die Aktion des Generationenwaldes solle einerseits helfen, den Baumbestand wieder aufzubauen. Zusätzlich soll die Bevölkerung für das Gut „Wald“ und dessen Bedeutung sensibilisiert werden. Passend zum Thema „Wald“ hat Familie Vogler aus Eisleben ihr selbst angefertigtes Namensschild mitgebracht.

Matteo beim Pflanzen mit im Generationenwald

Eigentlich, erzählt die junge Mutter, sei das Schild durch Nachbarschaftshilfe entstanden. Auf dem hölzernen Schild in Form eines Laubbaums ist nicht nur Matteos Name und Geburtsdatum zu finden, sondern zudem eine eingeschnitzte Sonne. Immerhin ist er der Sonnenschein der Familie. Nur was das Eichhörnchen darunter zu bedeuten hat, erschließt sich erst mit der Erklärung seitens Voglers.

„Ich hatte in der Schwangerschaft einen kleinen Bauch und alle sagten, ich bekomme nur ein Eichhörnchen“, denkt Kristin Vogler zurück. Der Spross, der drei Wochen zu früh auf die Welt kam, lediglich 44 Zentimeter groß war und 2.420 Gramm wog, ist heute ein richtiger Wonneproppen, der beim symbolhaften Setzen seines Baumes natürlich mit dabei ist.

Vater Stefan hat derweil an alles gedacht: Sieben Liter Wasser hat er in Flaschen abgefüllt und unter dem Kinderwagen deponiert; dazu Hammer und Spaten. Ruhig liegt Matteo im Kinderwagen, als seine Eltern neben ihm eine letzte wichtige Entscheidung fällen: Die Ausrichtung des Namensschildes, das nun zum unweit liegenden Waldweg zeigt.

Ein Baum für jedes Kind

Manche Familien, so wie die Ertmers aus Eisleben, pflanzen gleich zwei Bäumchen - einen für jedes ihrer Kinder: den elf Monate alten Falko und den dreijährigen Wolf. „Wir sind mit den Kindern hier, um zusammen etwas Nachhaltiges zu schaffen“, erzählt Rolf Ertmer. Bis eine Roteiche übrigens erntereif wird, dauere es laut Kallmeier etwa 60 bis 70 Jahre. (mz)