Gastspiel im Central Kabarett in Leipzig Gastspiel im Central Kabarett in Leipzig: Ritterschlag für Jost Naumann

eisleben - Vor 30 Jahren hat er in Magdeburg mit Studentenkabarett angefangen, seit 2002 arbeitet er hauptberuflich als Entertainer - aber selbst ein Bühnenprofi wie Jost Naumann hat manchmal noch Lampenfieber.
Der Roman „Die Feuerzangenbowle: eine Lausbüberei in der Kleinstadt“ von Heinrich Spoerl ist 1933 erschienen. Berühmt geworden ist der Stoff durch die Verfilmung mit Heinz Rühmann aus dem Jahr 1944. 1970 ist ein weiterer Film mit Walter Giller in der Hauptrolle entstanden.
„Es ist schon aufregend für mich, dort zu spielen“, sagt der 53-jährige Eisleber. „Dort“ ist das renommierte Central Kabarett in Leipzig, wo Naumann zum ersten Mal mit seinem Programm „Die Feuerzangenbowle“ gastiert. „Das Haus ist eine Institution“, so der Künstler. „Ich habe seit drei Jahren daran gearbeitet, dort reinzukommen.“ Insgesamt 19 Termine stehen bis Februar auf dem Spielplan. „Der Veranstalter ist schon sehr zufrieden mit den Buchungen“, sagt Naumann, der natürlich hofft, dass er sich in Leipzig dauerhaft etablieren kann.
Gäste auf dem Prüfstand
Bereits seit zwölf Jahren ist Naumann mit der „Feuerzangenbowle“ unterwegs. Er hat eine eigene Fassung des bekannten Stücks um den Schriftsteller Johannes Pfeiffer, der für einige Wochen wieder als „Schöler“ aufs Gymnasium geht, entwickelt. Naumanns Programm spielt - natürlich - in einem Klassenzimmer und ist mit einem Drei-Gänge-Menü gekoppelt - zwischen den Gängen schlüpft der Entertainer in verschiedene Rollen, wie den Hausmeister oder den Lehrer. Zum Abschluss erhalten die Gäste ein Zeugnis, und es gibt - natürlich - Feuerzangenbowle. „Ein Vorteil ist, dass jeder das Stück kennt“, sagt Naumann, der für die Nutzung des Stoffs auch Tantiemen an den Verlag zahlt, der die Rechte des Autors besitzt. Grundsätzlich stehe das Programm fest; wenn es sich anbietet, geht Naumann aber auch auf die Gäste ein. Dann kann es zum Beispiel schon mal eine Leistungskontrolle geben.
Pausenbrote und Schulspeisung
Für Leipzig hat er noch zwei neue Rollen in das Stück eingearbeitet. Während Naumann sonst als Alleinunterhalter auftritt, sind hier Peter Schmidt und Christian Günther von der Rock’n’Roll-Band „The Hornets“ mit von der Partie. Die beiden „Schöler“ verkörpern die „Lümmel aus der ersten Reihe“ und sind als Schulorchester zu erleben. Selbstverständlich werden auch Pausenbrote und die „Schulspeisung“ serviert.
Zu Naumanns festen Spielstätten gehören das Maritim-Hotel in Magdeburg, das Schloss-Hotel in Schkopau und die Stern- und Kreisschifffahrt in Berlin. Neben der Feuerzangenbowle ist der Bacchus seine Paraderolle. Aber wird das nicht irgendwann langweilig? „Nein, gar nicht“, sagt Naumann. „Es ist doch immer eine andere Situation und ein anderes Publikum.“ (mz)