Platzwunde und Prellungen Fidget-Spinner: Schülerin aus Eisleben erleidet Platzwunde und Prellungen

Eisleben - Eine Platzwunde und extreme Prellungen. Das Opfer eine Fünftklässlerin, der Schuldige ein Klassenkamerad. Verursacht durch einen sogenannten Fidget-Spinner, eine Art Kreisel, der gerade in aller Munde und vor allem auf allen Schulhöfen ist.
Unter Eltern, aber vor allem auch unter Lehrern sorgt das Trend-Spielzeug für immer mehr Kopfschütteln. Der Hype um die Fidget Spinner ist ohnehin schon nervenaufreibend genug. Dass nun auch ein kleines Mädchen verletzt wurde, toppt das Ganze aber noch. „Ja, es hat diesen negativen Vorfall bei uns an der Schule gegeben“, bestätigt Jörg Goldbach, Leiter des Martin-Luther-Gymnasiums in Eisleben, der MZ. „Ein Schüler hat den Fidget-Spinner als Wurfgeschoss benutzt und eine Klassenkameradin verletzt.“ Der Vorfall habe sich bereits vor einigen Tagen ereignet. „Ich habe diese Spinner daraufhin an unserer Schule sofort verboten“, sagt Goldbach weiter. Dieses Verbot gelte auch über die nun beginnenden Ferien hinaus. Auch im kommenden Schuljahr seien die Spinner verboten. „Wenn ein Schüler das Spielzeug trotzdem mitbringt, wird es ihm abgenommen und die Eltern dürfen es später persönlich bei der Schulleitung abholen.“
Dass Eltern und Lehrer landauf, landab von den Fidget-Spinnern genervt sind, ist kein Geheimnis. Was allerdings den Hype um die bunten Scheiben ausmacht, ist schon schwieriger zu erklären. Und wie es bei Trends so ist - sie verschwinden wieder. Da ist sich zumindest Andreas Herrmann, Schulleiter der Sekundarschule Röblingen, sicher. An seiner Schule jedenfalls seien die Handkreisel kein Problem. „Klar, es gibt die schon. Die Schüler spielen damit, in den Pausen und manchmal auch im Unterricht“, so Herrmann.
Schulleiter: „Manche Lehrer stört es aber auch nicht, die versuchen es sogar selbst einmal“
„Dann werden sie meist von den Lehrern ermahnt. Manche Lehrer stört es aber auch nicht, die versuchen es sogar selbst einmal - meist zur Belustigung der Schüler.“ Auch am Wilhelm und Alexander von Humboldt Gymnasium Hettstedt gibt es bislang kein Problem mit den Spinnern, sagt Schulleiter Frank Siebald. „Wenn es eins gäbe, dann wüsste ich darüber Bescheid. Und mir ist noch nichts zu Ohren gekommen, dass dadurch der Unterricht gestört würde.“ Genauso an der Sekundarschule Mansfeld: „Die Spinner sind hier kein Thema“, sagt der stellvertretende Schulleiter Ralf Popp. „Sie fallen nur ganz vereinzelt mal auf und den Unterricht stören sie auch nicht.“
In Luxemburg sind sie mittlerweile schon ein Fall für die Behörden. Dort gibt es den ersten Rückruf. Der Importeur Sodibel S.A. ruft das Modell Spin Color LED CS5555 Referenz SYM 0024 von Symex zurück, das auch im deutschen Handel erhältlich ist.
Der Grund, es bestehe eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit, weil die Knopfbatterien und Elektronik mit LEDs für Kinder leicht zugänglich sind. Verschluckt ein Kind die Knopfbatterie, kann dies zu schweren inneren Verletzungen führen. (mz)