Fehlende Qualifikation: Fehlende Qualifikation: Feuerwehr hat Sorgen mit Führungspersonal

Schmalzerode/MZ - Die Feuerwehrleute in Schmalzerode sind in heller Aufregung. Nachdem der Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung im nicht öffentlichen Teil den Schmalzeröder Wehrleiter abberufen hat, sind viele in dem Eisleber Ortsteil der Überzeugung, dass ihre Feuerwehr geschlossen werden soll. „Erst wurden wir eingemeindet und jetzt wird die Feuerwehr platt gemacht“, sagt ein Feuerwehrmann hinter vorgehaltener Hand. Seinen Namen möchte er besser nicht nennen.

Der Schmalzeröder Ortsbürgermeister Maik Leibe (FDP) weiß zwar, dass es nicht auf die Schließung der Feuerwehr in dem Ortsteil hinauslaufen soll, aber dennoch ist er sauer auf die Stadt.

Die Situation ist wie folgt: Schmalzerode hat zwar einen qualifizierten Ortswehrleiter, aber dem stellvertretenden Feuerwehrchef fehlt die entsprechende Qualifikation. Aber laut Gesetz kann es nur dann eine Wehrleitung geben, wenn der Chef und sein Stellvertreter die Befähigungen nachweisen können. Da dies nicht der Fall ist, steht die Schmalzeröder Wehr jetzt quasi unter dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Helfta. Dies könne Leibe verstehen, was er aber nicht verstehe ist, dass seitens der Stadtverwaltung nicht schon früher mit Nachdruck darauf hingewiesen worden ist, dass diese „Entmachtung“ der Wehrleitung im Ortsteil bevorstehe. Erst bei einem Gespräch im Januar sei ihm „der Ernst der Lage“ bewusst geworden, so Leibe, aber da habe man nicht mehr reagieren können. Außerdem habe ein Mitglied der Wehr einen entsprechenden Lehrgang gemacht, sei aber bei der Prüfung durchgefallen. Einen massenhaften Austritt aus der Feuerwehr konnte in Schmalzerode verhindert werden, so Leibe, der selbst Feuerwehrmann ist, aber „die Stimmung ist schlecht“.

Norbert Schulze, als Chef des Eisleber Ordnungsamtes auch für die Feuerwehren zuständig, stellt die Situation etwas anders dar. Demnach sei der stellvertretende Wehrleiter in Schmalzerode 2010 mit dem Amt betraut worden mit der Maßgabe, in den folgenden zwei Jahren die Qualifikation nachzuholen. „Ich denke, dass ausreichend Zeit für die Feuerwehr war, zu reagieren.“ Nach Schulzes Worten sollten die Feuerwehrleute in Schmalzerode schnell reagieren, ein Mitglied finden, dass sich qualifiziert, und dann könne nach einer Neuwahl der Wehrleitung alles wie vorher sein.

Sorgen müssen sich die Schmalzeröder nicht machen. Im Einsatzfall laufe alles wie immer ab, so Schulze. Niemand muss befürchten, dass im Ernstfall keine Hilfe kommt, weil die Schmalzeröder Feuerwehr auf ein Signal aus Helfta wartet. „Es gibt keinerlei Abstriche an der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in Schmalzerode“, versichert Schulze.