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EWS "Die Schuhfabrik" EWS "Die Schuhfabrik": Eisleber rüsten als einzige Firma den Feuerwehr-Nachwuchs aus

Von Jörg Müller 23.03.2017, 08:00
Feuerwehrstiefel in Unter- und Übergrößen werden in der Eisleber Schuhfabrik gefertigt.
Feuerwehrstiefel in Unter- und Übergrößen werden in der Eisleber Schuhfabrik gefertigt. Jürgen Lukaschek

Eisleben - „Wir bedienen keinen Massenmarkt“, sagt Jörg Schlichting. Der 53-Jährige ist seit 2005 Inhaber der Eisleber Firma EWS „Die Schuhfabrik“, die Sicherheitsstiefel und -schuhe für Feuerwehr, Rettungsdienst und Industrie herstellt. Die EWS sucht ihre Chance eher in der Marktlücke und setzt unter anderem auf Spezial- und Sonderanfertigungen.

Feuerwehrstiefel der Firma EWS „Die Schuhfabrik“ auch in Kindergröße

Schlichtings neuer Coup: „Wir sind die Einzigen in der Branche, die zertifizierte Feuerwehrstiefel für Kinder und Jugendliche anbieten können.“ Während alle gängigen Modelle mit der Größe 36 beginnen, gibt es bei EWS bereits die Größe 34. Und auch nach oben haben die Eisleber ihr Sortiment erweitert: bis zur Größe 53 - üblicherweise geht es nur bis maximal Größe 50.

Vor allem die kleinen Stiefel sind dem Inhaber wichtig. „Wir sind ja ständig im Kontakt mit den Feuerwehren. Und da hat es immer wieder Nachfragen nach Kinder- und Jugendstiefeln gegeben“, so Schlichting. Schließlich wolle der Feuerwehr-Nachwuchs genau so ausgerüstet sein wie die Aktiven. Gemeinsam mit dem Sohlen-Hersteller entwickelte EWS deshalb die Technologie, um auch kleinere Größen herstellen zu können.

„Das ist natürlich kein Massenartikel“, sagt Schlichting. Denn die Feuerwehren beziehungsweise deren Träger müssen ja auch bereit und finanziell in der Lage sein, solche hochwertigen Stiefel für ihre Kinder- und Jugendabteilungen anzuschaffen. „Aber so ein Alleinstellungsmerkmal trägt auf jeden Fall dazu bei, dass wir im Markt noch bekannter werden.“ Denn darüber werde in der Branche und auf den Fachmessen immer gesprochen.

Ebenso wie über den „Pink Fire“, den Feuerwehrstiefel für Frauen. EWS hatte das Sondermodell im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht und für gewaltiges Aufsehen gesorgt. „Der Hype ist bis heute nicht abgeebbt“, so der Firmenchef. „Wir freuen uns über die anhaltende Nachfrage.“ 400 Paar des „Pink Fire“ habe EWS bislang verkauft. „Das ist für uns ein sehr schöner Erfolg.“

Eisleber Firma bietet auch Sonderanfertigungen für besondere Fußformen an

Neben diesen Spezialmodellen will EWS vor allem mit dem Service punkten. „Wir bieten Sonderanfertigungen für besondere Fußformen an“, so der Firmeninhaber. Dazu werden an den Füßen und Waden verschiedene Maße genommen. Auch die Abformung in Trittschaum ist möglich. So können dann für den Kunden spezielle Stiefel oder Schuhe gefertigt werden. „Damit beschäftigen wir uns sehr viel.“ Das Serviceangebot solle künftig auch noch weiter ausgebaut werden.

Das Unternehmen, das aus einer 1945 gegründeten Produktionsgenossenschaft hervorgegangen ist, hat sich deutschland- und europaweit einen guten Namen gemacht. Die 26 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,9 Millionen Euro erwirtschaftet. Hauptabsatzgebiet ist Deutschland. Rund 15 Prozent macht der Export aus, vor allem in europäische Länder. „Wir haben gerade in Holland eine Ausschreibung für 1.000 Paar gewonnen.“ Auch in Griechenland sei EWS zur Zeit an einer Ausschreibung beteiligt. Der Vertrieb laufe über einen eigenen Außendienst, vier Handelsvertreter sowie über die Zusammenarbeit mit zahlreichen Händlern. (mz)