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Ernüchterung nach Gespräch Ernüchterung nach Gespräch: Austrittswelle: Wie geht's mit der Feuerwehr Helbra weiter?

Von Fabian Wagener 14.03.2018, 17:00
Am Stütz­punkt der Helbraer Feuerwehr wird noch um Helfer geworben. Dabei ist die Wehr derzeit ab­ge­mel­det.
Am Stütz­punkt der Helbraer Feuerwehr wird noch um Helfer geworben. Dabei ist die Wehr derzeit ab­ge­mel­det. Wagener

Helbra - Das Gespräch zwischen einigen der ausgetretenen ehemaligen Mitgliedern der Feuerwehr Helbra, Kommunalpolitikern um Helbras Bürgermeister Alfred Böttge (SPD), dem Gemeindewehrleiter Dennis Amey und Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Skrypek (CDU) ist ohne eine finale Übereinkunft zu Ende gegangen. Es sei ein sachliches Gespräch gewesen, ein klares Ergebnis gebe es nicht, sagte Böttge. „Das hatte ich aber auch nicht erwartet.“

Dienstrechtliche Verfahren gegen Ortswehrleiter und Stellvertreter

Böttge hatte sich als Vermittler angeboten, nachdem am Freitag vorletzter Woche 15 Mitglieder der Helbraer Wehr ihren Dienst quittierten, darunter auch der Ortswehrleiter und sein Stellvertreter.

Später kam heraus, dass gegen die beiden dienstrechtliche Verfahren laufen, weil sie den Verdacht, dass es in der Kinder- und Jugendfeuerwehr zu sexuellen Übergriffen durch ein ehemaliges Mitglied gekommen sein könnte, nicht gemeldet haben sollen. Die Ausgetretenen gaben unter anderem mangelnde Wertschätzung durch die Verbandsgemeinde als Austrittsgrund an.

Böttge bewertete das Gespräch positiv. Es sei gut, dass gesprochen wurde. Die anwesenden Ausgetretenen hätten signalisiert, dass sie mit dem Austritt vielleicht etwas übers Ziel hinausgeschossen seien. Diese melden sich derzeit nicht öffentlich zu Wort.

Gemischtes Fazit nach Gespräch mit ausgetretenen Feuerwehrleuten

Gemeindewehrleiter Amey zeigte sich indes eher ernüchtert. Er habe gehofft, zu erfahren, was die Ausgetretenen konkret dazu bewogen hat, ohne vorherige Aussprache „einen so drastischen Schritt mit derart weitreichenden Konsequenzen zu gehen“. Es sei aber eigentlich nur der Punkt vorgebracht worden, dass er als Gemeindewehrleiter wegen des Verfahrens gegen die Helbraer Ortswehrleitung einen anderen Feuerwehrmann übergangsweise als Standortverantwortlichen eingesetzt hat.

Diesen Schritt verteidigte Amey erneut. Der erfahrene Feuerwehrmann aus den Reihen der Helbraer Wehr sei der einzige, der in Frage gekommen sei, weil er nicht in interne Zerwürfnisse involviert gewesen sei. „Ich stehe weiter hinter der Personalwahl“, sagte Amey, der mit den Zerwürfnissen nicht zuletzt Ausschlussverfahren meint, die die nun ausgetretene Ortswehrleitung gegen mehrere Kameraden wegen „erheblicher Störung der Gemeinschaft“ eingeleitet hatte.

Einige dieser Verfahren, so Amey, seien mittlerweile abgeschlossen und eingestellt worden, die Gründe für einen Ausschluss seien nicht nachvollziehbar gewesen. Bürgermeister Skrypek zog ein eher gemischtes Fazit. Das Gespräch sei ein wenig „ins Leere gelaufen“, wirkliche Erklärungen habe es nicht gegeben, sagte er. (mz)