Eisleber Spedition Hallog Eisleber Spedition Hallog: Transportunternehmen setzt zunehmend auf ausländische Fahrer

Eisleben - Traumberuf Trucker? Das war einmal. „Heute finden Sie kaum noch deutsche Fahrer“, sagt Uwe Ritzmann, geschäftsführender Gesellschafter der Hallog GmbH. Wie in vielen anderen Speditionen ist auch in dem Eisleber Transport- und Logistikunternehmen der Personalmangel immer extremer geworden.
„Wenn ein Fahrer ausfällt, können wir ihn nur schwer ersetzen.“ Ritzmann setzt deshalb bereits seit einiger Zeit auf ausländische Fahrer. Vor allem Slowaken sowie einige Polen stellen mittlerweile die Hälfte der insgesamt 180 Hallog-Fahrer. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Es sind sehr ordentliche und zuverlässige Fahrer“, so Ritzmann.
Zuverlässigkeit spielt im Transportgewerbe eine wichtige Rolle
Gerade die Zuverlässigkeit spielt bei Hallog eine große Rolle. Die Firma, die jetzt ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnte, hat sich auf Transporte von Tiefkühl- und Frisch-Lebensmitteln spezialisiert. Zu den Großkunden gehören unter anderem Aryzta, Lieken und Golden Toast. Hallog fährt die Ware von den Werken zum Großhandel oder zu Verteilzentren. „Dabei kommt es auf minutengenaue Anlieferung an“, so der Firmenchef.
„Wenn Sie mit frischer Ware zwei Stunden zu spät kommen, wird sie Ihnen nicht mehr abgenommen.“ Hallog könne sich nur durch hohe Qualität und Zuverlässigkeit gegen die osteuropäische Konkurrenz behaupten. An die Lkw-Fahrer würden damit aber auch höhere Anforderungen als früher gestellt. So sind alle Fahrzeuge über ein Telematik-System mit der Zentrale vernetzt. „Ein Fahrer muss PC-Kenntnisse haben und er muss schon fast ein Buchhalter sein, weil die Papierflut immer komplizierter wird.“.
Firma Hallog verfügt über 130 Zugmaschinen und 150 Auflieger
Die ausländischen Kollegen seien wie die deutschen angestellt. Da in vielen deutschen Speditionen die Personalsituation ähnlich sei, könnten sich die ausländischen Fahrer mittlerweile die Arbeitgeber aussuchen. „Sie gehen da hin, wo sie die besten Bedingungen und eine ordentliche Bezahlung bekommen und mit Respekt behandelt werden.“
Hallog habe sich da in der Branche einen guten Namen gemacht. Alle ausländischen Fahrer sprechen ein bisschen Deutsch. Für komplexe Themen gebe es Disponenten, die slowakisch und polnisch dolmetschen könnten. 130 Zugmaschinen und 150 Auflieger sind bei dem Unternehmen im Einsatz. Alle drei Jahre wird der Fuhrpark komplett erneuert. Das heißt, dass jedes Jahr circa 40 neue Fahrzeuge angeschafft werden.
Hallog investiert jährlich bis zu vier Millionen Euro in neue Fahrzeuge
„Wir investieren jährlich drei bis vier Millionen Euro“, so Ritzmann. Durch die stets neuwertigen Fahrzeuge sei die Gefahr von Ausfällen gering. „Unsere Lkw werden nach rund 450.000 Kilometern ersetzt. Denn dann fangen oft die Probleme an.“ Bei den Kühlaufliegern stellt Hallog auf sogenannte Multi-Temp-Auflieger um. Diese haben zwei Temperaturzonen, so dass Tiefkühl- und Frischware gleichzeitig transportiert werden kann. „Wir können so Leerfahrten minimieren.“
Dass das Thema Personalmangel alle Speditionen betrifft, kann Manfred Pollin nur bestätigen. „Bei uns können zurzeit von neun Lkw vier nicht fahren“, so der Inhaber eines deutschlandweit tätigen Transportunternehmens in Helbra. Auch Pollin beschäftigt mittlerweile einen Fahrer aus Polen. „Wir sind mit ihm sehr zufrieden.“
Pollin kennt die Auswirkungen des Fahrermangels auch aus Kundensicht. Denn er ist außerdem Geschäftsführer der Land & Technik Service GmbH Volkstedt. „Wenn ein Fahrer ausfällt, gibt es keinen Ersatzfahrer. Und dann wird die bestellte Ware eben nicht ausgeliefert.“ (mz)