Ehrenamtler stellen Hobby vor Eisleber Imkerverein weckt bei Hortkindern die Begeisterung für Bienen
Eisleben/MZ - Echte Bienen haben Heike Gelbke und Ingo Zeidler zwar nicht mitgebracht. Das wäre dann doch etwas zu gefährlich. Aber immerhin können die Hortkinder in kleine Imker-Anzüge schlüpfen. Sechs dieser Anzüge haben Gelbke und Zeidler dabei. Die beiden sind Mitglieder des Imkervereins Eisleben und Umgegend von 1863 und an diesem Nachmittag zu Besuch in der Torgarten-Grundschule in Eisleben.
Lebensräume von Bienen immer mehr gestört
„Wir möchten unser schönes Hobby ein bisschen publik machen“, sagt Gelbke. Mehr als 20 Kinder aus der 1. und 2. Klasse hören ihnen gespannt zu. Dabei geht es natürlich zu allererst um die Bienen. „Bienen haben sechs Beine“, erklärt Zeidler. „Alles, was sechs Beine hat, ist ein Insekt.“ Der Ruheständler, langjähriger Leiter des Eisleber Betriebshofes, hat vor acht Jahren die Imkerei für sich entdeckt. „Die Tiere begeistern mich“, so Zeidler, der diese Begeisterung auch an die Kinder weiter gibt.
Die beiden Hobby-Imker haben in die Schule mehrere große Schautafeln mitgebracht. Dargestellt sind zum Beispiel Honig- und Wildbienen sowie die große Leistung der Insekten: Für 300 Gramm Honig muss eine Biene 20.000 Mal ausfliegen. Nebenbei übernehmen sie die Bestäubung der Wild- und Nutzpflanzen und erfüllen damit eine wichtige Funktion in Natur und Landwirtschaft. „Aber die Lebensräume der Insekten werden immer mehr gestört“, so Zeidler. „Jeder kann etwas tun, zum Beispiel mit einer Blumenwiese im Garten.“
Hortleiterin Yvonne Müller: „Wir haben ein Umweltprojekt an der Schule“
Die Torgartenschule ist in dieser Hinsicht vorbildlich, hier ist bereits ein Blumenbeet angelegt worden. „Wir haben ein Umweltprojekt an der Schule“, sagt Hortleiterin Yvonne Müller. Der Imkerverein sei schon einmal zu Gast gewesen. „Ich bewundere ihre ehrenamtliche Arbeit“, so Müller.
Seit einigen Jahren bietet der Verein solche Veranstaltungen in Schulen und Kitas an. „Wir machen das gern“, sagt Gelbke, die mit ihrem Mann Bernd seit zehn Jahren in Wimmelburg die Imkerei betreibt. Sie arbeitet in der Schuhfabrik EWS, ihr Mann ist Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik und in einem Planungsbüro tätig. Bernd Gelbke ist auch Vorsitzender des Vereins, der sich nach langer Corona-Pause am heutigen Freitag, 18 Uhr, wieder in der Gaststätte „Zur Mühle“ in Siersleben trifft. Die Ausstattung für die Schulprojekte hat der Verein dank eines Gewinns von 1.000 Euro bei einem Radiosender anschaffen können. Heike Gelbkes Erfahrungen mit den Kindern sind positiv. „Sie sind sehr interessiert.“
Nachdem sie vieles über Bienen und Honig erzählt hat, hat sie noch einen ganz praktischen Rat. „Wenn euch mal eine Biene gestochen hat, dürft ihr den Stachel nicht anfassen. Da hängt nämlich eine Giftblase dran.“ Stattdessen sollte der Stachel mit dem Fingernagel des kleinen Fingers herausgeschnippt werden. Allgemein müsse man sich aber mehr vor Wespen in Acht nehmen. „Die stechen schlimmer als Bienen.“