Eisleben Eisleben: Waghalsige Sprünge von der Rampe
Eisleben/MZ. - Für seine außergewöhnlichen Tricks ist er weit über das Mansfelder Land hinaus bekannt: der Freestyle-Motocrossfahrer Robert Naumann aus Großörner. Der 29-Jährige springt als einziger Quadfahrer in Deutschland über eine Rampe. Für seine erste Freestyle-Motocross-Party an der Oberhütte in Eisleben wollte er die Besucher auf seinem Gefährt mit einem neuen Kunststück überraschen - einem Backflip (einem Salto rückwärts). Doch daraus wurde nichts. Die Fans müssen sich noch eine Weile in Geduld üben, bis sie sich diesen Trick ansehen können.
Denn leider gestalteten sich die letzten Wochen für Naumann schwierig zum Trainieren. Er hatte viele Auftritte bei Veranstaltungen, und auch das Wetter war nicht immer optimal. Beim letzten Trainingsdurchlauf stürzte er sogar.
Trotz leichter Blessuren wagte sich Naumann mit seinem roten Suzuki-Quad am Sonnabend an der Oberhütte über die Rampe. Er zeigte drei Sprünge, wobei die Hände am Lenker blieben und die Beine zur Seite oder über den Lenker bewegt wurden. Die Zuschauer waren auch ohne Backflip begeistert.
Dass Naumann seine bekannten Sprüngen inzwischen nicht nur auf dem Motorrad, sondern auch auf dem Race-Quad zeigt, hat für ihn einen ganz bestimmen Grund. "Das ist ein vollkommen anderes Gefühl mit einem Quad zu springen", erklärte er. Schließlich wiege so ein Quad mit Sprit und allem, was dazu gehöre, etwa 180 Kilogramm. Für das Gefährt musste er auch extra eine neue Rampe bereitstellen. Naumann: "Für das Motorrad reicht eine Breite von 1,20 Meter. Für das Quad braucht man zwei Meter." Als nächstes möchte Naumann sein Quad mit "Fliphebel" ausstatten, um weitere neue Tricks versuchen zu können.
Zur Freestyle-Party an der Oberhütte hatte er auch befreundete Motorradfahrer mitgebracht. So konnten die Besucher waghalsige Tricks in zwei Durchgängen erleben. Die Erfahrungen von Großveranstaltungen, wie "Kings of Xtreme" in Leipzig, wo Naumann bereits dreimal gebucht wurde, machte er sich bei seiner eigenen Veranstaltung natürlich zunutze.
Die sechs Fahrer fuhren nicht nur nach einander über die Rampen und zeigten verschiedene Sprünge, sondern es wurde eine kleine Choreografie einstudiert.
Zwei Rampen wurden dafür extra dicht neben einander gestellt. Zwei Fahrer zeigten entweder synchron die selben Sprünge oder verschiedene Sprünge, die zusammen ein schönes Bild ergaben.
Ein Miniwettstreit war auch zu sehen. Die Zuschauer entschieden dabei mit ihrem Applaus, wer die besten Sprünge präsentiert hatte. Sogar ein Fahrradfahrer "verirrte" sich zwischen die Motorradfahrer und fuhr mit seinem Mountainbike über die Rampe.
Schon seit einigen Jahren reist Freestyler Naumann quer durch die Bundesrepublik und ist auch immer wieder im Ausland unterwegs, um sein Können zu zeigen. Doch jetzt sagte er sich: "Warum nicht mal ein eigenes Event auf meiner Strecke veranstalten."