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Eisleben Eisleben: Virtuosen in der Marktkirche gefeiert

Von gudrun riedel 09.01.2012, 18:11

eisleben/MZ. - Eislebens Rotaryclub hatte in die Kirche eingeladen und wird den Erlös sozialen Zwecken zuführen, wie Club-Vorsitzender Jürgen Zänker versicherte.

Ein exzellentes Programm aus mehreren Jahrhunderten erfreute die Besucher. Zur Einstimmung erklang Turmmusik aus dem 17. Jahrhundert des Leipziger Komponisten Johann Ch. Spörl.

Die feierlich-festlichen Töne im klassischen Posaunensatz von Alttrompete (Jörg Richter), Tenorposaunen (Dirk Lehmann, Stephan Meiner) und Bassposaune (Honza Gimaletdinow) intoniert, waren ein trefflicher Auftakt. Doch es sollte noch besser kommen.

"Wer aus Leipzig kommt, muss auch Bach spielen", so der Ensemblegründer Jörg Richter, der auch als unterhaltsamer Moderator fungierte. Mit dem virtuos gespielten "Brandenburgischen Konzert Nr. 3" machten die vier Instrumentalisten dem Publikum eine besondere Freude., das sich mit lang anhaltendem Beifall bedankte.

Zu einer "Kaffeestunde bei Anna Magdalena", der Ehefrau des berühmtesten Thomaskantors, hatte der Leipziger Komponist Bernhard Krol, Jahrgang 1920, symbolisch eingeladen. Die tonale Geräuschkulisse des Kaffeetrinkens war ein musikalisches Gaudi der besonderen Art und eine Hommage an den Komponisten. Köstlich!

Es folgten Werke von Leonhard Bernstein, Irving Berlin und George Gershwin. Hierbei war es eine Riesenfreude zu erleben, mit welcher Spielleidenschaft und Interpretationskunst die vier Posaunisten den modernen Zeitgeist zu interpretieren verstanden.

So erklangen mit einem wunderschönen rockig-jazzigen Arrangement und inniger Intonation "Maria, ich liebe ein Mädchen Maria" aus Bernsteins "West Side Story" und das Liebesduett "Tonight - Heute Nacht", Melodien, die unter die Haut gingen.

Mit "Alexanders Ragtime Band" von Irving Berlin ging dann die Post ab, begeisterten Welthits von George Gershwin wie "Summertime", "I got Rhythm" oder "The Man I Love" das Publikum. Es spielten exzellente Musiker mit einem hervorragenden Gefühl auch für moderne Stilrichtungen.

Mit lang anhaltenden Beifall erwirkten die Eisleber mehrere Zugaben und bekamen so auch noch die interessante Interpretation des "Säbeltanzes" von Aram Chatschaturjan zu hören, ein musikalisches Feuerwerk. Mit dem Choral "Es ist genug" von Johann Sebastian Bach verabschiedeten sich die Musiker von ihrem dankbaren Publikum. Jörg Ebruy, der dem Blasorchester Ahlsdorf angehört, war hellauf begeistert. "Eine Meisterleistung, großartig"!, sagte er.