Eisleben Eisleben: Reformator-Film feiert Premiere
EISLEBEN/MZ. - Hektik liegt in der Luft. Junge Menschen, die immer wieder von einem zum anderen Ende der St. Annen Kirche in Eisleben laufen. Die Aufregung der Jungschauspieler ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Kein Wunder. Immerhin hatte am Sonnabend ihr selbstgedrehter Luther-Film "Ein Wegweiser sein" Premiere.
Die Filmarbeitsgemeinschaft des Martin-Luther-Gymnasiums hatte dazu alle Mitwirkenden, Freunde und Sponsoren eingeladen, die Erstaufführung mitzuerleben. Und so verfolgte die Premiere eine Vielzahl an Zuschauern mit. Aber bevor der Film gezeigt wurde, sorgten die Mitglieder des Doppelquartetts "Audientiam faciemus" (Wir verschaffen uns Gehör) für die musikalische Einstimmung.
Aber wie kam der Film zustande? Die Antwort gaben die Mitwirkenden selbst und erzählt auch über ihre Erlebnisse beim Dreh. So berichtete Benjamin Weigend (im Film: Martin Luther), dass die Lehrerin Nicola Kiscinski 2010 die Filmarbeitsgemeinschaft mit dem Ziel gründete, als Luther-Gymnasium mit Film-Szenen aus dem Leben des Reformators dramaturgisch umzusetzen. Doch was sich leicht anhört, entpuppte sich schnell als große Herausforderung für die Schüler. Vor allem, in die Rollen der Erwachsenen Martin Luther, Johann Agicola oder Katharina von Bora zu schlüpfen. "Wir waren kurz davor aufzugeben", sagt Susanne Kresse, die es besonders anstrengend empfand, unendliche Male die Szenenabläufe wiederholen zu müssen.
Für Franziska Ebruy, die eine Magd verkörperte, war die Filmherstellung ein unvergessliches Erlebnis: "Was alles an Technik um uns rumschwirrte, war sagenhaft. Aber hinterher habe ich auch gemerkt, dass das alles sein muss." Die schauspielerischen Tipps erhielten die Schüler von den Darstellern der Landesbühne Sachen-Anhalt.
Und Schauspieler Andreas Beck, gab einen Schnellkurs in Sprech- und Bewegungshinweisen. Auch die Stadtverwaltung wurde lobend erwähnt, die mit einer Vielzahl von Kostümteilen und Grafengewändern behilflich war.
Diese umfangreiche Unterstützung war sicher auch ein Grund, warum der Streifen beim Publikum gut anzukommen schien. Marion Ebruy aus Hergisdorf war jedenfalls beeindruckt vom Film. "Ich finde es gut, dass gerade in der Lutherdekade sich Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums mit einem solchen wichtigen Projekt über den Reformator befasst haben. Der Film sollte in allen Schulen gezeigt werden."