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Eisleben Eisleben: Jutta Fischer bleibt Bürgermeisterin

Von wolfram bahn und ronald dähnert 02.12.2012, 19:57

eisleben/MZ. - Prompt nahm Kreisvorsitzender Nobert Born seinen roten Schal, den er immer trägt, und schenkte ihn Fischer, die bisher parteilos ist. "Den kann ich gut gebrauchen", sagte sie bei der Wahlparty im "Mansfelder Hof". Das war gegen halb acht Uhr, als gerade wieder leichter Schneefall in und um Eisleben eingesetzt hatte.

Zu jenem Zeitpunkt war die Stichwahl um den Chefsessel im Eisleber Rathaus längst gelaufen. Jutta Fischer, die auch von den Linken unterstützt wurde, schlug ihren CDU-Kontrahenten Thomas Fischer mit einem Stimmenanteil von 64 zu 36 Prozent klar aus dem Rennen. Entsprechend gedrückt war die Stimmung bei den Eisleber Christdemokraten, die bei "Deckerts" zusammensaßen und die Wahlergebnisse verfolgten.

Der Unterlegene nahm es sportlich: "Ich habe nichts verloren. Ich bin zweiter Gewinner", sagte Fischer der MZ. Der CDU-Fraktionschef im Stadtrat kündigte an, dass er konstruktiv mitarbeiten wolle, um die finanziellen Probleme der Lutherstadt in den Griff zu bekommen.

Harte Töne schlug dagegen Landrat Dirk Schatz (CDU) an. "Eisleben geht den Bach runter und die OB bleibt im Amt, das ist frustrierend", erklärte er in einer ersten Reaktion. Solche Angriffe sind es, die Jutta Fischer nach eigenem Bekunden "persönlich verletzt haben". Sie wolle mit der CDU im Stadtrat auch künftig zusammenarbeiten, "Doch diese Scharmützel müssen aufhören", sagte sie. Das treffe auch auf Fraktionschef Fischer zu. Sie forderte die CDU auf, aktiv an der Umsetzung des Konsolidierungsprogramms mitzuarbeiten. "Und dabei wird es auch schmerzhafte Einschnitte geben", räumte sie in einem ersten Gespräch nach ihrem Wahlsieg ein.

In ihrer bisherigen Amtszeit seien 19 Millionen Euro an Altschulden abgebaut worden. "Und auf diesem Weg müssen wir weitermachen, um den Haushalt wieder in Ordnung zu bringen", sagte sie auch mit Blick auf weitere Gespräche beim Land. Finanzminister Bullerjahn, der der OB zur Wahlparty als einer der ersten gratulierte, erklärte, dass Eisleben keine Zeit zum Ausruhen habe. "Dort müssen schnell weitere strukturelle Veränderungen erfolgen", sagte er. Der Konsolidierungsdruck bleibe, so der Finanzminister.

In diesem Zusammenhang kritisierte er den Kreis für das geplante Abschmelzen seiner Theaterförderung. Stattdessen soll die Lutherstadt Eisleben ihren Anteil auf fast 600 000 Euro aufstocken. "Ich weiß nicht, was sich der Landrat dabei gedacht hat, die Lasten auf Eisleben abzuwälzen."