Goldener Löwe unterm Hammer Eisleben: Hotel "Goldener Löwe" kommt bei einer Versteigerung unter den Hammer

Eisleben - Einst war es das „erste Haus am Platze“, das Hotel „Goldener Löwe“ am Markt 29/30 in Eisleben. Bereits seit dem 18. Jahrhundert gab es das Gasthaus, in dem zu DDR-Zeiten unter anderem die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) und der Kreisvorstand des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Büros hatten.
Eisleben: Versteigerung vom Hotel "Goldener Löwe"
Seit der Wende steht das denkmalgeschützte Doppelhaus leer. Vor einigen Jahren ließ der Privateigentümer das Dach decken und die Fassade streichen. Seitdem ist nichts mehr passiert. Jetzt wird für das Gebäude-Ensemble ein neuer Eigentümer gesucht. Die Deutsche Grundstücksauktionen AG bietet die Immobilie am 12. Dezember in Berlin zur Versteigerung an. Das Mindestgebot beträgt laut Katalog 25.000 Euro.
Wie es dazu heißt, seien beide Gebäude weitgehend entkernt und für einen Ausbau vorbereitet. Es gebe Planungsunterlagen für den Um- und Ausbau von vier Wohnungen sowie zwei Gewerbeeinheiten. Die Wohn- und Nutzfläche wird mit insgesamt rund 700 Quadratmetern angegeben. Möglicherweise könnten für den Um- und Ausbau Fördermittel beantragt werden, da die Gebäude im Sanierungs- und im Stadtumbaugebiet liegen, heißt es.
Geschichtliches zum Hotel in Eisleben
Ab den 1920er Jahren nutzte die Mansfeld AG das Hinterhaus des Hotels als Casino für ihre Beamten. 1945 hatte in dem Komplex zunächst die amerikanische, dann die russische Kommandantur ihren Sitz. 1951 übernahm die Polizei die Gebäude. 1957 wurde das ehemalige Casino zu einem Wohnheim für die Ingenieurschule,
1962 zum Pionierhaus. Nach der Wende wurde das Hinterhaus vom Landkreis als Kinder- und Jugendfreizeitzentrum „Moskito“ betrieben. 2004 ist außerdem die Kreismusikschule eingezogen. Das „Moskito“ schloss Ende 2018. (mz/jm)