Eisleben Eisleben: Beifallstürme für die Tänzerinnen
EISLEBEN/MZ. - Seit Jahren fördert und fordert er die zwei Tanzbegabungen Claudia Foth und Franziska Ehring. In ihnen hat er zwei Nachfolgerinnen gefunden, die hochtalentiert, motiviert und mit tänzerischer Vielfalt sein vor 40 Jahren begonnenes Werk fortsetzen, das auf immerhin 220 Choreografien und über 2000 Auftritte verweisen kann. Zum Verein "Tanzstudio Eisleben" umbenannt, proben regelmäßig im "Moskito" über 50 Tänzerinnen altersgemäß in vier Kategorien, Tanzküken (6 bis 12 Jahre),Tanzmäuse (13 bis 15 Jahre), Little Tiger (16 bis 18 Jahre) und Hotcats (ab 18 Jahre). Sie haben sich zu einem Verein formiert, der finanziell alle Ausgaben selber tragen muss.
Eine intelligente Show
Für das 40-jährige Bühnenjubiläum hatten Claudia Foth und Franziska Ehring eine intelligente Show arrangiert, die momentan in Richtung modern und Jazztanz im Landkreis ihresgleichen sucht. Als Mittänzerinnen sind beide die dominanten Lichtgestalten. Mit ihrer sportlich agilen Vitalität gelingt ihnen immer wieder eine choreografische, einfallsreiche Umsetzung der Musik durch facettenreiche Bewegungselemente, die die ganze Truppe mitreißt und inspiriert.
Das Entree mit folgendem Medley, in dem sich alle vier Altersgruppen im Team vorstellen, ist einzigartig gelungen, ein schöner Einstand, der Kommendes erahnen ließ. Mit dem schon bekannten "Willkommen im Cabaret", stellten sich dann die "Hotcats" als heiße Katzen vor. Die weltbekannte Musik war ein Ohrenschmaus, die verführerischen, anschleichenden Bewegungen ein Genuss für die Augen. Mit Putschers Alt-Choreografie, "Zillekinder" mit noch zeitaktuellen Kleidchen, Schürzen und Hauben begeistern die "Tanzküken" immer wieder die Besucher. Schön war zu sehen und zu hören, wie die Altberliner Melodien noch immer die Herzen bewegen.
Hier stimmte alles
Mit flotter Disco Musik, modernen Kostümen und musikadäquaten Choreografien trumpften danach zum ersten Mal mit dem Tanz "Girlsfriends" die "Tanzmäuse" auf, die auch mit der gekonnt aufs Parkett hingelegten "Samba" und "Rock and Roll" das Publikum zu Beifallstürmen hinrissen. Hier stimmte alles: Musik, Choreografie, die wunderschöne Tanzkleindung und vor allem die faszinierende Ausstrahlung. "Tanzküken" nennen sie sich zwar, aber tanzen können sie, die Kleinsten des Ensembles. Ihr lebendiges Springen, Hüpfen und Drehen beim Oakie-Doaki-Tanz zu verfolgen, hat nicht nur ihnen sichtbar große Freude bereitet, auch den Zuschauern, die lauthals lachten und Beifall zollten.
Ein Höhepunkt des Abends war sicher, dass erstmals in Eisleben Ausschnitte aus dem Fantasy- Musical "Laroranja und das Licht der Liebe" aufgeführt wurde. Mario Gericke, der vor vier Jahren diese Komposition schuf, hatte sich als Mitinterpreten die "Little Tiger und Hotcats" ins Boot geholt, die nunmehr gemeinsam durchs Land touren. Feuer, Licht und Leidenschaft verheißend, dazu die umwerfend an Fackeln erinnernden Kostüme sowie die stampfenden, rhythmischen, einem Paukenschlag ähnlichen Gleichklang-Bewegungen des Zeitenläufers mit der Schild und Lanze tragenden Truppe, waren ein optischer und akustischer Genuss ohne gleichen. Das Publikum sprang von den Plätzen und dankte zu Recht mit stehendem und pfeifendem Beifall.
Mit gleicher Leidenschaft dankte das Publikum den "Hot cats" für die Interpretation des serbisch-kroatischen Liedes "Zivjeli - Auf das Leben" und für die Premiere des Tanzes "Trashman Shoes". Kostüme, Musik und Ausdruck waren eine ästhetische Einheit, die wohl besser nicht dargestellt werden konnte, als es die jungen Frauen vermochten. In rot-weißen Kostümen nach der Musik "Girls, Girls. Girls" ging eine Tanz-Gala zu Ende, die bewies: Tanzen ist mehr als sich nur bewegen, Tanzen ist Ausdruck der Freude und Lebensbejahung.
Zum Erfolg des Abends hat auch die Moderation von Annett Patschke aus Halle beigetragen, die gekonnt und einfühlsam durch das Programm führte. Götz Schneegaß aus Sangerhausen und Jochen Wiesenmüller aus Thale, langjähriger künstlerischer Leiter des Tanzensembles Thale, waren voll des Lobes. Sie bedauerten jedoch, dass in den heutigen Shows die Mädchen unter sich sind, weil es kaum noch tanzende Jungen gibt.