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Verborgene Schätze Eisleben: Ausstellungen in der ehemaligen Markthalle im Katharinenstift geplant

Von Jörg Müller 10.02.2020, 06:00
Lutherstadt Eisleben: In der ehemaligen Markthalle (rechts) Im Katharinenstift sollen künftig Ausstellungen zu sehen sein.
Lutherstadt Eisleben: In der ehemaligen Markthalle (rechts) Im Katharinenstift sollen künftig Ausstellungen zu sehen sein. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Die Premiere als Ausstellungsfläche hat die ehemalige Markthalle im Katharinenstift bereits hinter sich: Von Oktober bis Dezember war in dem frisch sanierten Gewölberaum die Präsentation „Meine Stadt, mein Leben, unser Eisleben“ über die Stadtentwicklung seit 1989 zu sehen. Auch künftig soll die Markthalle für Ausstellungen, Lesungen, Aktionen und Projekte genutzt werden. Die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/ Kultur der Stadtverwaltung hat dafür ein Konzept erarbeitet, das demnächst ein Thema im Stadtrat sein wird.

„Wir hätten dort die Chance, Teile der Regionalgeschichtlichen Sammlungen wieder den Eislebern zugänglich zu machen“, sagt Stabsstellenleiterin Daniela Messerschmidt. Die Markthalle als Ausstellungsfläche zu nutzen, wäre deshalb „ein klares Bekenntnis der Stadt zur Geschichte und zu ihrer Sammlung“. Durch kleine thematische Ausstellungen könnten die Bürger an diesem „historischen Schatz“ beteiligt werden.

In der Markthalle im Katharinenstift soll es Ausstellungen geben

Die vor mehr als 100 Jahren begründeten Sammlungen umfassen insgesamt circa 10.000 Exponate. Dazu gehören unter anderem archäologische Funde, Mineralien, naturkundliche Präparate, Mobiliar und Hausrat, Gemälde, Grafiken, Uniformen, Bücher, Münzen und Keramik. Seit der Schließung des Heimatmuseums sind die Sammlungen an mehreren Standorten eingelagert - unter zum Teil sehr schlechten Bedingungen.

Ohnehin sind viele Exponate in einem so schlechten Zustand, dass eine Restaurierung viel zu aufwendig wäre. Zahlreiche Stücke haben auch keinerlei Bezug zu Eisleben und dem Mansfelder Land. Messerschmidt plädiert deshalb dafür, Teile der Sammlungen abzugeben - wie die naturkundlichen Exponate, für die sich die Martin-Luther-Universität Halle aus wissenschaftlichen Gründen interessiert (die MZ berichtete).

Ur- und frühgeschichtliche Ausstellung könnte gezeigt werden

In der Markthalle (circa 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche) könnte zum einen dauerhaft die ur- und frühgeschichtliche Ausstellung „Vom Faustkeil zu Schwert und Krone“ gezeigt werden, die derzeit ihr Domizil im Stadtarchiv am Andreaskirchplatz 10 hat. Die Kerßenbrocksche Tellersammlung, die früher ebenfalls am Andreaskirchplatz ausgestellt war, ist mittlerweile in der Alten Malzscheune in der Bahnhofstraße zu sehen.

Neben der Dauerausstellung sind in der Markthalle wechselnde thematische Ausstellungen geplant, die aus dem Bestand der Sammlungen zusammengestellt werden sollen. Als zentrales Depot wird künftig das sogenannte Herdlager an der Seminarstraße dienen.

Eisleben: Erste Ausstellung mit "Verborgenen Schätzen"

Die erste Ausstellung mit „Verborgenen Schätzen“ aus den Sammlungen ist für Mitte dieses Jahres vorgesehen. Laut dem Konzept könnten auch Ausstellungen durch Vereine oder Einzelpersonen initiiert werden. Zudem soll die Markthalle für museumspädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Lesungen in Kooperation mit der Stadtbibliothek, Aktionstage zu den Ausstellungen, Musik, Diskussionsrunden und anderen Veranstaltungen genutzt werden. Zielgruppe seien in erster Linie die Bürger der Lutherstadt Eisleben, so das Konzept.

Schulklassen könnten sich im Rahmen des Sachkunde- und Geschichtsunterrichts mit dem Sammlungsbestand beschäftigen. Für Tagesbesucher, Touristen und Reisegruppen könnte die Präsentation des Sammlungsbestandes eine Ergänzung zum vorhandenen Führungs- und Museumsangebot in der Lutherstadt sein. (mz)