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Eisleben Eisleben: Ärzte bauen eigenes Dialysezentrum

Von jörg müller 26.03.2012, 16:07

eisleben/MZ. - "Wir stoßen in der Innenstadt langsam an unsere räumlichen Grenzen", sagt Sven Kresse. Der promovierte Mediziner betreibt gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Langer eine internistische und Dialyse-Praxis im "Großen HO" in der Sangerhäuser Straße in Eisleben. Nicht nur die dort zur Verfügung stehende Fläche könnte größer sein, so Kresse, auch die an- und abfahrenden Patienten-Taxis seien ein Problem. "Wir haben deshalb seit längerem eine Alternative gesucht." Fündig geworden sind die beiden Ärzte im Gewerbegebiet 3 E: Sie haben ein Grundstück in der Herner Straße 9, neben Teppich Frick, gekauft und bauen dort ein neues Dialysezentrum. Die Arbeiten sind bereits im Gange; die Fertigstellung ist für Ende des Jahres geplant.

Leicht gefallen sei ihnen die Entscheidung nicht, selbst zu bauen, sagt Kresse und spricht von "schlaflosen Nächten". Immerhin handele es sich um eine Investition in erheblicher Größenordnung. Auch deshalb, weil das Grundstück insgesamt 10 000 Quadratmeter misst. "Weniger hätte uns auch gereicht, aber der Verkäufer wollte die Fläche partout nicht teilen", sagt Dr. Langer. Und da sie in Eisleben weder einen alternativen Bauplatz, noch ein geeignetes Mietobjekt gefunden hätten, erwarben sie schließlich das etwas überdimensionierte Grundstück. "Dort könnte sich ja vielleicht noch eine andere Praxis ansiedeln", so Kresse.

Das neue Dialysezentrum - geplant vom Eisleber Ingenieurbüro Mund - wird rund 1.300 Quadratmeter Nutzfläche bieten - knapp doppelt so viel wie die derzeitige Praxis. "Alles ist ebenerdig, so dass die Patienten nicht mehr auf einen Aufzug angewiesen sind", sagt Langer. Zudem seien die Praxisräume und die Dialyse künftig voneinander getrennt. Ziel seien ein hoher Komfort für die Patienten und gute Bedingungen für die 20 Mitarbeiter. Da es in der Nähe eine Bus-Haltestelle gebe sowie genügend Parkplätze, werde die An- und Abfahrt kein Problem mehr sein. "Deshalb sind Dialysezentren in Gewerbegebieten gar nicht selten", so Kresse. "Das ist oft günstiger als in der Innenstadt." Auch die individuelle Planung sei ein großer Vorteil: "Man kann nach den eigenen Bedürfnissen bauen." So weit möglich, sollen die Aufträge an örtliche oder regionale Firmen gehen.

Die im Jahr 2000 gegründete Praxis ist auf Nieren- und Bluthoch-druckkrankheiten sowie Diabetes spezialisiert. Derzeit werden 90 Dialyse-Patienten aus den Bereichen Eisleben und Hettstedt versorgt. "Wir arbeiten auch eng mit der Helios-Klinik zusammen", so Kresse (43). Der gebürtige Querfurter arbeitet seit 2002 in der Praxis, zuvor war er Stationsarzt am Uni-Klinikum in Halle. Langer (52) war vor seinem Einstieg in die Praxis 2006 am Elisabeth-Krankenhaus in Halle tätig. Ehrenamtlich leitet er die Außenstelle Halle der Ärztekammer Sachsen-Anhalt.