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Eishockey und zünftige Winterparty

Von KATJA MÜLLER 04.01.2009, 16:27

SEEBURG/MZ. - "Vor drei Jahren war der See das letzte Mal richtig zugefroren", sagte Erik Beinert.

Er gehörte zu einer Gruppe junger Leute aus Seeburg und Lüttchendorf, die sich spontan ein kleines Eishockeyfeld zurecht geschoben hatten, Tore aufstellten und sich anschließend actionreiche Duelle um den Puk lieferten. Bei den "semiprofessionellen" Eishockeyspielern, wie Beinert es ausdrückte, herrschte vor allem Freude wegen des Anhaltens der kalten Temperaturen. "In diesem Jahr haben wir Glück, ansonsten fahren wir zum Spielen immer in die hallesche Eissporthalle", erklärte er. Die selbst zusammen gezimmerten Tore hatten die Jungs im Übrigen niedrig gehalten. "Wegen der Verletzungsgefahr", sagte Sebastian Senz.

Dass ein Puk aus Hartgummi quer über den See schießt, wäre ob des reichlichen Trubels auf dem Eis auch denkbar ungünstig gewesen. Wobei der meiste Betrieb doch eher in der Uferregion herrschte und sich nur einige wenige auf der zehn bis 15 Zentimeter dicken Eisschicht bis weit in Richtung Mitte des Sees vorwagten.

Die rutschige Fläche nutzte letztlich jeder auf seine Weise, um Spaß zu haben. Während Kinder es offensichtlich toll fanden, mit Anlauf und auf dem Hosenboden über den See zu schlittern, ließen sich andere Besucher von ihrem Hund über das Eis ziehen. Mit Schlitten und Kinderwagen spazierten die Besucher über den Süßen See. Und für die Enten, die an einer kleinen offenen Stelle am Ufer ihre Zuflucht gefunden hatten, dürften am Wochenende besonders viele Brotkrumen abgefallen sein.

"Es ist eben auch ein schönes Ambiente", sagte Yvonne Zinke mit Blick auf das in Sonnenlicht getauchte Seeburger Schloss. Mit ihren Freundinnen und ihrer Schwester Katharina hatte sie eben noch beim Eishockey zugeschaut und wollte sich nun selbst mit Schlittschuhen ins Getümmel stürzen. "Wir waren schon als Kinder immer hier gewesen. Der Süße See hat eben bei jedem Wetter was zu bieten", fügte Katharina Zinke hinzu.

Schließlich konnte das wohl auch eine recht heitere Gesellschaft bestätigen, die sich etwas abseits des Trubels an einem der Uferbungalows am Süßen See zusammengefunden hatte. "Wir machen immer mal 'ne Runde", sagte Volkmar Stolp aus Aseleben, der zusammen mit seiner Frau Christine die Rolle der Gastgeber übernommen hatte. Mit heißen Glühwein und Grillwurst hatten es sich der Freundeskreis aus Seeburgern, Hallensern, Schraplauern und Rollsdorfern zunächst am Bootssteg gemütlich gemacht. Als auch der extra nach draußen beförderte Kamin der Kälte nicht mehr entgegenwirken konnte, verlagerte sich die kleine private Winterparty langsam aber sicher in den geheizten Bungalow der Stolps.

Inzwischen brach schon wieder die Dämmerung herein. Und während der Besucherbetrieb am Süßen See mit zunehmender Dunkelheit immer weniger wurde, sollte die Stimmung bei Stolps, bis hin zum gemeinsamen Musizieren, noch deutlich steigen.