Eintauchen in Martin Luthers Zeit und Umwelt
Eisleben/MZ. - Um die Touristen optimal informieren zu können, ließen sich jetzt die Stadtführer unterweisen.
Die Geschäftsführerin des Fremdenverkehrsvereins Manuela Heyer hatte die zwölf mit Zertifikat agierenden Stadtführer und Mitarbeiter der Lutherstiftung zu einem Informationsgespräch eingeladen. Dr. Christian Philipsen, Leiter der Eisleber Lutherstätten, erläuterte das Museumskonzept sowie den künftigen Rundweg durch den Zwischenbau, die Luther-Armenschule und das Geburtshaus.
In 13 Ausstellungsräumen wird den Besuchern die soziale, politische und wirtschaftliche Lebenswelt Martin Luthers ebenso nahe gebracht wie seine Heimat. Der Bergbau, das Hüttenwesen und die Spiritualität des Spätmittelalters, auf deren Grundlagen sich Luthers reformatorische Ideen entwickelten, nehmen in der Dauerausstellung eine besondere Stellung ein. Vier Epitaphe der Regionalgeschichte untermauern diesen Teil, darüber sprach Rosemarie Knape vor den Stadtführern.
250 Ausstellungsstücke vom 12. bis zum 19. Jahrhundert belegen überzeugend das neue Konzept der Stiftung, das auf dem neuesten Stadt der Luther-Forschung fußt. An Medienstationen kann der Besucher in die Lebenswelt Martin Luthers und seiner Zeitgenossen eintauchen. So wird es Musik- und Geräuscheinspielungen ebenso geben wie Nachbauten von Möbeln und Gebrauchsgegenständen. Mit der Eröffnung des Geburtshausensembles erhoffen sich die Eisleber nun einen Anstieg der Besucherzahlen.
Die Schließung des Geburtshauses hatte zur Folge, dass im vorigen Jahr nur 25 000 Gäste die Lutherstadt besuchten, was weniger Einnahmen für Stiftung und Fremdenverkehrsverein zur Folge hatte. Gegenwärtig verweilen Besucher nur 90 bis 120 Minuten in Eisleben, da zum Besuchsprogramm der Reiseveranstalter "Auf Luthers Spuren" zumeist auch die Städte Wittenberg und Erfurt gehören. Man erhofft sich mit dem breiteren Angebot, dass die Reiseveranstalter künftig mehr Zeit für Eisleben einplanen, so dass auch ein entspannter Gang entlang des neuen Lutherwegs möglich ist.