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Einheitliche Tafeln und Barrierefreiheit Einheitliche Tafeln und Barrierefreiheit: Touristischer Wegweiser für Eisleben geplant

Von Fabian Wagener 19.02.2017, 13:00
Entlang dieser Route könnten die Schilder stehen.
Entlang dieser Route könnten die Schilder stehen. Screenshot

Eisleben - Ein durchgängig beschilderter Weg entlang den touristischen Attraktionen Eislebens? Mit einer einheitlichen Symbolik, mit Infos in Englisch und Deutsch? Und möglichst barrierefrei passierbar? Das könnte in naher Zukunft Wirklichkeit werden in der Lutherstadt. Zumindest dann, wenn man den Anregungen des Stadtentwicklungsbüros „Neumann Consult“ folgt.

Touristisches Wegleitsystem für Eisleben soll entstehen

Auf Betreiben der Stadt beschäftigt sich das Beratungsbüro gemeinsam mit einer Werbefirma, einem Ingenieurbüro und einem Illustrator mit der Erarbeitung eines sogenannten touristischen Wegleitsystems für Eisleben. Dabei geht es nicht nur darum, Wegschilder zu gestalten und zu positionieren, es werden auch Stellen in der Stadt identifiziert, die nicht barrierefrei sind und manch einem Schwierigkeiten bereiten - verbunden mit der Hoffnung, dass diese beseitigt werden, die Stadt also peu à peu barrierefreier wird.

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses haben Peter Neumann, Inhaber des Beratungsbüros, sowie der Illustrator Derek Pommer und der Werber Volker Kespohl einen ersten Zwischenstand ihrer noch laufenden Arbeiten vorgestellt.

Wie Neumann darlegte, konzentrierten sich die Untersuchungen zur Barrierefreiheit auf ein bestimmtes Gebiet - vom Bahnhof und Bahnhofsstraße über den Touristen-Busparkplatz, das Luthergeburtshaus, die Kirche St. Petri-Pauli über den Markt, das Luthersterbehaus und die Andreaskirche bis zur Kirche St. Annen im Westen und den Busbahnhof im Norden. Dabei wurden vor Ort nicht nur Messarbeiten vorgenommen, es wurden außerdem sogenannte Fokusgruppen gebildet.

„Zugangskataster“ weist Stellen in Eisleben auf, die in Sachen Barrierefreiheit Defizite aufweisen

Oder anders gesagt: Es wurden Gespräche geführt, unter anderem mit Vertretern des Eigenbetriebs Märkte, der Kirche, der Stiftung Luthergedenkstätten, aber auch mit dem Geh- und Sehbehindertenverein sowie dem Seniorenverband und Vertretern der Lebenshilfe. „Wir müssen wissen, wie Eisleben tickt“, sagte Neumann, der betonte, dass sich das Projekt mit verschiedensten Gruppen befasse - mit Rollstuhlfahrern, Eltern mit Kinderwagen, mit Gehörlosen, älteren Menschen oder Fremdsprachlern. Die Ergebnisse der Untersuchungen und Gespräche fließen in ein „Zugangskataster“ ein, das Naumann im Entwicklungsausschuss in Teilen vorstellte. Dort sind Stellen in der Stadt erfasst, die in Sachen Barrierefreiheit Defizite aufweisen.

Ein weiterer Teil des Projekts ist die Konzeption eines Wegweisersystems, das es Touristen erleichtern soll, sich in der Lutherstadt zurechtzufinden. Bislang gibt es kein solches System, laut Stadtsprecher Maik Knothe werde die Beschilderung in Eisleben des Öfteren bemängelt.

Ersten Schilder könnten Ende des Jahres in Eisleben stehen

Der Illustrator Derek Pommer zeigte nun erste Ideen, um diese im Ausschuss zu diskutieren. Dinge wie Einheitlichkeit und gute Lesbarkeit seien wichtig, sagte Pommer. Außerdem eine zweisprachige Beschriftung in Deutsch und Englisch. Und Pommer hatte bereits Vorschläge für blau-weiß-schwarze Logos dabei, die auf den Pfeilwegweisern, den Routen- und Infotafeln zu sehen sein könnten: die Silhouette von Eisleben in dünnen Strichen, der Name der Stadt in Schreibstift darunter. Oder: Martin Luthers Konterfei, dazu die Aufschrift „Eisleben Entdecken“.

Wann aber könnten die Pläne und Ideen Wirklichkeit werden? Das könnte noch ein wenig dauern. Das Beratungsbüro, das vergangenes Jahr mit den Planungen beauftragt worden war, schließt die Arbeit wohl Ende Mai ab. Dann könnte es an die Umsetzung des Vorhabens gehen, die Möglichkeit einer finanziellen Förderung wird geprüft. Wann die ersten Schilder stehen, lässt sich laut Knothe nicht genau sagen, vielleicht aber noch Ende des Jahres. Und bis dahin? Da hat das Beratungsbüro einen Vorschlag: Es gebe die Möglichkeit, relativ rasch einen Stadtplan herzustellen, der Wege aufzeige, wie sich Eisleben barrierefrei erkunden lässt. Dies wäre eine sinnvolle „Sofortmaßnahme“. (mz)