Ehrungen in Eisleben Ehrungen in Eisleben : Luthers Sterbehaus räumt wieder Preis ab

eisleben - Damit hat wohl keiner in Eisleben gerechnet: Die kubischen Erweiterungsbauten des Museums „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben sind bei der Verleihung des Deutschen Ziegelpreises mit einer Ehrung bedacht worden. Der Anbau, der auf einen Entwurf der Architekten „von M“ aus Stuttgart zurückgeht, hat eine Anerkennung verliehen bekommen. „Die sehr gelungene Ergänzung der Bauten des Weltkulturerbes durch souveräne und doch harmonisch eingefügte, moderne Architektur ist bemerkenswert“, heißt es in der Begründung der Jury. Die Preisverleihung fand im Haus der Architektur in München statt. Ausgeschrieben wurde der Preis vom Ziegelzentrum Süd in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium und der Bayerischen Architektenkammer sowie weiteren Partnern.
Damit hat die Lutherstiftung eine weitere Auszeichnung für dieses Gebäude erhalten. Luthers Sterbehaus wurde bereits beim Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur 2014 mit einer Goldmedaille bedacht. Die jüngste Ehrung ist ein nachträgliches Abschiedsgeschenk für den langjährigen Bereichsleiter der Stiftung, Christian Philipsen, der nun Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser geworden ist. Unter seiner Leitung sind die drei Luthermuseen in Eisleben und Mansfeld neu konzipiert und teilweise neu gebaut worden.
„Diese Erfolge wären ohne das gute Team nicht möglich gewesen“, hatte der 42-jährige promovierte Historiker in einem MZ-Gespräch kurz vor seiner Verabschiedung Ende Januar erklärt. Luthers Sterbehaus, das von 2010 bis 2013 behutsam saniert und erweitert worden ist, hat nicht nur architektonisch für Aufsehen gesorgt. Es hatte auch beim „Vorreiter 2014“, dem Tourismuspreis des Landes Sachsen-Anhalt, die Nase vorn. Die neu konzipierte Ausstellung „Luthers letzter Weg“ hat bei diesem Wettbewerb den ersten Preis erhalten.
Die Besucher können nun auch alle Räume des Hauses in einem durchgehenden und weitgehend barrierefreien Rundgang erkunden. Dabei ist Martin Luther am 18. Februar 1546 nicht dort, sondern vermutlich im Stadtschloss der Mansfelder Grafen gestorben. Auch das Geburtshaus in Eisleben, in dem der Reformator am 10. November 1483 das Licht der Welt erblickte, hat nach dem Stadtbrand von 1689 sein Aussehen stark verändert. Das Gebäude wurde zudem von 2005 bis 2007 umfassend saniert und erweitert. Es entstand ein Ensemble, das mittlerweile fünf Architekturpreise einheimste und damit eines der meist ausgezeichneten Gebäude in Sachsen-Anhalt ist. (mz)


