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Ehemaliger Direktor Ehemaliger Direktor: Wolfgang Großpietsch ist tot

07.05.2013, 17:20
Wolfgang Großpietsch
Wolfgang Großpietsch Archiv/Liedmann Lizenz

Hettstedt/MZ/JM - Erst Ende Februar hatte die Mansfelder Zeitung ihn in der Serie „Was macht denn eigentlich...?“ porträtiert, nun kommt eine traurige Nachricht aus Hettstedt: Wolfgang Großpietsch (Foto), der ehemalige Direktor des Walzwerks im Mansfeld-Kombinat, ist am 1. Mai im Alter von 85 Jahren verstorben. Der Ingenieur, der Ende 1991 in Rente gegangen war und unter anderem im Traditionsverein der Eisleber Bergschule sowie im Förderverein des Mansfeld-Museums aktiv war, hinterlässt seine Ehefrau Marianne, eine Tochter und einen Sohn mit den Ehepartnern, vier Enkel und einen Urenkel. Die Trauerfeier und die Urnenbeisetzung finden im Kreis der Familie statt.

Wolfgang Großpietsch wurde 1927 im schlesischen Waldenburg (heute Walbrzych) geboren. Aus der Stadt, die einst das Zentrum des niederschlesischen Steinkohlereviers war, stammen auch zwei weitere Eisleber Persönlichkeiten: der Bergschuldirektor Ludwig Plümicke und der Oberberg- und Hüttendirektor Ernst Leuschner.

Mit 17 Jahren musste Wolfgang Großpietsch zum Reichsarbeitsdienst und dann in die Wehrmacht. Er hatte Glück und überlebte den Krieg unverletzt. Nach der Umsiedlung nach Thüringen war er für kurze Zeit als Grenzpolizist tätig und lernte dabei 1947 im Harzort Elend seine spätere Ehefrau kennen, die dort als Zimmermädchen in einem Erholungsheim arbeitete. Mit seiner Frau, die aus Ahlsdorf kommt, zog Großpietsch dann ins Mansfelder Land. An der Bergbau-Ingenieurschule in Eisleben absolvierte der gelernte Industriekaufmann ein Studium zum Metallhütteningenieur, wurde Betriebsleiter der Bleihütte und 1969 Direktor des Walzwerks Hettstedt, das er bis zu seinem Ruhestand leitete. Aufmerksam verfolgte er seitdem die weitere Entwicklung des Betriebes und hielt Kontakt zu ehemaligen Kollegen.  Foto: Archiv/Liedmann